Glas Duschwand auf Fliesen stellen: Installation, Vorteile & Pflege

Die zunehmende Beliebtheit von Glas Duschwänden

Sicherheitsglas bietet eine hohe Stabilität, ist feuchtigkeitsresistent und eignet sich entsprechend sehr gut als Abtrennung. Dank der transparenten Oberfläche lässt es natürliches Licht in den Innenraum, wodurch nachweisbar sogar die Stimmung angehoben wird.

Mit rahmenlosen Abtrennung (durch die Verwendung von Glasklemmen) wirken Badezimmer größer, als sie eigentlich sind, wovon vor allem kleine Räume profitieren und somit zu Wellnessoasen umgestaltet werden können. Auch in Sachen Haltbarkeit wissen die Modelle aus Glas zu überzeugen.

So gilt Glas als witterungsbeständig und selbst UV-Licht kann dem Material nichts anhaben (im Vergleich: Kunstglas aus Polycarbonat hat eine Haltbarkeit zwischen 20 und 25 Jahren – danach müssen die Platten ausgetauscht werden). Die Reinigung ist dank der glatten Oberfläche besonders einfach, wobei sich Glas nicht verzieht. Dies steht im Kontrast zu einfachen Duschvorhängen, die nach kurzer Zeit zu schimmeln beginnen und getauscht werden müssen.

Somit kann folgendes festgehalten werden:

• Einfache Reinigung bei hoher Haltbarkeit
• Resistenz gegenüber den verschiedensten Umwelteinflüssen
• Edle Optik (auch schon für kleine Bäder)

Entwicklung der Wohnkultur: Vom Duschvorhang zur Glas Duschwand

Technische Entwicklungen machten es möglich, dass Glas nicht nur in hohen Stückzahlen, sondern auch in immer größeren Dimensionen produziert werden konnte. Waren die meisten Badezimmer vor 70 Jahren noch mit Duschvorhängen versehen (diese waren eine einfache und schnelle Option zur Schaffung von Privatsphäre).

In der Zeit danach kam es zur Modernisierung von Kunstglas und in diesem Zusammenhang auch zur Schaffung von (schiebbaren) Duschabtrennungen. Zum Schutz der Privatsphäre wurden die Abtrennungen mit Ornamenten versehen. Ornamentglas verzerrt die Silhouette von Gegenständen hinter dem Glas und schützt somit die Privatsphäre.

Sowohl Duschvorhänge als auch Duschabtrennungen aus Glas werden auch heute noch eingesetzt. Abtrennungen aus Echtglas sind seit Beginn der 2000er-Jahre beliebt, wodurch ebenerdige Duschen eine Renaissance erlebten und mittlerweile deutlich häufiger verbaut werden, als noch vor 30 Jahren.

Was macht „Walk-In“ Duschen so besonders?

Bei herkömmlichen Duschen ist stets eine Stufe zu nehmen, wobei die Duschwanne im Vorfeld exakt auszurichten ist. Bei einer ebenerdigen Dusche (auch Walk-In-Dusche genannt) ist dieser Aspekt anders zu betrachten, denn die Duschwanne wird in den Boden eingelassen (eine Ausrichtung ist selbstverständlich auch dann wichtig).

Walk-In-Duschen gelten somit als barrierefrei (das bedeutet allerdings nicht, dass die Duschen rollstuhlgerecht sind). Weiterhin erweitern diese Duschen den verfügbaren Raum, was auf die fehlende Stufe zurückzuführen ist. Optisch wirken Badezimmer somit größer als sie eigentlich sind.

Durch eine Trennwand aus Glas wirken diese Duschen sogar edel und können einen ersten Schritt zur Wellnessoase darstellen.

Glas Duschwand auf Fliesen stellen: Worauf muss man achten?

Die Installation einer Duschwand direkt auf Fliesen ist technisch nicht sonderlich anspruchsvoll und kann daher auch von Laien vorgenommen werden. Allerdings gibt es zu beachten, dass zum Bohren durch Fliesen spezielle Bohrer (Diamantbohrer) verwendet werden müssen, damit die Fliese nicht springt.

Alternativ kann dies mit einem gewöhnlichen Steinbohrer versucht werden, allerdings muss man dabei mehrfach ansetzen und darauf achten, dass der Bohrkopf sich nicht abgestumpft oder verzieht – dennoch kann es vorkommen, dass die Fliese bei dieser Variante reißt.

Der Installationsprozess Schritt-für-Schritt

Bei der Installation einer Duschwand aus Glas wird wie folgt vorgegangen:

1. Vor der eigentlichen Montage muss die Größe der Dusche und die Höhe der Duschwand festgelegt werden (normale Duschen haben eine Größe von 90 x 90 Zentimeter).
2. Im Anschluss daran ist die Art der Badezimmer-Fliesen zu überprüfen. Diese müssen fest und stabil sein.
3. Danach werden die Halter (beispielsweise Klemmhalter beziehungsweise Wand- oder Bodenschiene) angehalten und Bohrlöcher markiert.
4. Schließlich sind die Löcher zu bohren, auszusaugen, mit Dübel zu versehen und die Halter zu verschrauben.
5. Sobald die Halter fest mit dem Erdreich verbunden sind, wird die Sicherheitsglasplatte eingeschoben und mittels der Arretierungsschrauben festgeklemmt.
6. Zum Abschluss werden alle Übergänge mit Sanitäracryl abgedichtet.

Notwendige Werkzeuge und Materialien

Die Anbringung einer Duschwand gelingt nur dann, wenn das passende Werkzeug vorhanden ist. Benötigt werden dabei Akkuschrauber, Wasserwaage, Bleistift, Kartuschenpresse sowie Diamantbohrer.

Weiterhin darf auch das Material selbst nicht vergessen werden. Bei den Schrauben sollte möglichst auf Edelstahl (im besten Fall V4A) gesetzt werden, denn diese sind rostfrei und eignen sich somit perfekt für den Einsatz in feuchten Umgebungen.

Auch bei der Kartuschenpresse sollte nicht auf das günstigste Modell gesetzt werden, denn ansonsten kann die Dichtmasse nicht gleichmäßig aufgetragen werden (die Presse sollte möglichst mittig positioniert sein und einen gleichmäßigen Druck ausüben).

Maßnahmen zur Abdichtung und Feuchtigkeitsschutz

Die Klemmschienen selbst besitzen eine Dichtung im Inneren, wodurch das Glas vor dem Eindringen von Wasser geschützt wird. Bei der Abdichtung der Bodenschienen beziehungsweise den Übergängen zwischen Fliesen und Duschwand sollte möglichst Acryldichtstoff verwendet werden. Im Vergleich zu Sanitärsilikon ist Acryl elastischer und beständiger. Der Wartungsaufwand wird dadurch verringert.

Glas-Arten – welches Glas wird verwendet?

Duschabtrennungen aus Echtglas bestehen häufig aus Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG). Dabei handelt es sich um eine einzelne Glasscheibe, die durch einen langsamen Abkühlungsprozess deutlich stabiler wird als eine gewöhnliche Flachglasscheibe. Wird das Glas besonders langsam abgekühlt, so ist es als teilvorgespanntes Glas (TVG-Glas) bekannt.

Um die Privatsphäre zu schützen, kann das Glas weiterhin abgeändert werden. Zu den gängigen Möglichkeiten gehören dabei:

• Milchglas
• Glastönung
• Spiegelglas

Durch einen milchigen Effekt oder eine Tönung wird die Privatsphäre geschützt, wobei Licht weiterhin durch das Glas dringen kann. Anders sieht es beim Milchglas aus, denn in solchen Fällen wird das Licht reflektiert. Eine sinnvoll angebrachte Spiegelwand kann Spiegel ersetzen.

Glasvarianten: Transparent, Satiniert oder mit Mustern

Walk-In-Duschen ermöglichen eine stimmige Optik und erweitern das Badezimmer. Für eine gute Ausleuchtung sorgen transparente Abtrennungen, denn die dahinter liegenden Wände bleiben frei und sichtbar. Auch wenn dies eine edle Optik suggeriert, ist unter bestimmten Umständen (beispielsweise wenn der Raum von mehreren Personen genutzt wird) Privatsphäre wichtig.

In solchen Fällen kann auf satinierte Scheiben oder Ornamentscheiben zurückgegriffen werden. Während satinierte Scheiben eine glatte Oberfläche besitzen, hat gemustertes Glas eine gewölbte Oberfläche und ist entsprechend stärker abzudichten.

Die Vorteile einer Glas Duschwand im Vergleich zu traditionellen Lösungen

Eine Duschwand aus Glas bietet viele Vorteile und kann auf Dauer eine günstigere Methode zur Duschabtrennung darstellen. 

Ästhetische und raumerweiternde Wirkung

Eine Duschwand aus Echtglas erweitert einen Raum deutlich, da sichtbare Kanten reduziert werden. Zur Geltung kommt dies vor allem in Verbindung mit rahmenlosen Abtrennungen, die nur wenige Übergänge besitzen. Somit kann eine Walk-In-Dusche mit einer gläsernen Duschabtrennung den Raum erweitern und zum stimmigen Raumkonzept beitragen.

Barrierefreiheit und Zugänglichkeit

Walk-In-Duschen haben allerdings den großen Vorteil, dass eine Barrierefreiheit ermöglicht wird. Der einfache Zugang ist zwar im Alter wichtig, allerdings kann auch die jüngere Generation davon profitieren, da so auf Dauer Gelenkerkrankungen vorgebeugt werden kann.

Für einen noch einfacheren Zugang kann unter Umständen sogar auf eine Duschtür verzichtet werden. Alternativ gibt es faltbare Duschwände oder schiebbare Modelle – all dies suggeriert einen einfacheren Zugang.

Pflege und Reinigung der Glas Duschwand

Glas besitzt (häufig) eine glatte Oberfläche, wodurch Schmutz und Dreck nicht lange haften bleiben. Dadurch muss die Reinigung weniger oft durchgeführt werden. Weiterhin reichen für die Säuberung bereits einfache Mittel (und sogar Hausmittel) aus. Mittels einer Glasversiegelung bleibt der Glanz zudem länger erhalten.

Tipps für den Alltag ohne Kalk und Schmutz

Hausmittel können statt klassischer Reinigungsmittel eingesetzt werden, was nicht nur das Portemonnaie schont, sondern auch das Glas. Seifenwasser wird aus etwas geraspelter Kernseife (oder pH-neutralem Spülmittel) und heißem Wasser hergestellt. Bei großen Kalkablagerungen kann alternativ auch Wasser und Essig gemischt werden.

Das Mittel der Wahl wird im Anschluss flächig aufgetragen (mittels Sprühflasche oder einem weichen Schwamm). Nach einer kurzen Einwirkphase wird der so gelöste Schmutz mit einem weichen Tuch oder Schwamm abgewaschen und die Scheibe im Anschluss mit klarem Wasser gespült.

Schließlich wird die Duschabtrennung getrocknet und poliert. Alternativ zum Tuch kann auch ein handelsüblicher Abzieher zum Abtragen des Reinigungsmittels genommen werden.

Die richtigen Pflegeprodukte für Glasoberflächen

Im Internet gibt es eine Vielzahl an Produkten zur Scheibenpflege. Hierbei stellen Spiritusreiniger (Glasreiniger) die erste Wahl dar. Der Spiritus (teils gemischt mit Alkohol) löst auch grobe Verschmutzungen und ermöglicht eine einfache und wenig kräftezehrende Reinigung.

Anforderungen an den Boden und die Fliesen

Beim Einbau einer Walk-In-Dusche muss grundsätzlich nur wenig beachtet werden, wobei ein Sonderfall der Einbau einer Duschwanne darstellt. In einem solchen Fall muss der Boden tragfähig genug sein, ansonsten droht nämlich Einsturzgefahr (dies entfällt selbstverständlich, wenn der Boden der Dusche aus klassischen Fliesen besteht).

Sollte die Dusche auch noch barrierefrei und behindertengerecht sein, so muss die DIN-Norm 18040-2 eingehalten werden. Übergänge müssen möglichst schmal ausfallen, wobei die Fliesen mindestens eine Rutschhemmung der Klasse R11 haben müssen. Bei Duschen ohne Duschwannen muss der Boden ein Gefälle von 2 Prozent (zum Abfluss hin) besitzen.

Integrationsmöglichkeiten in bestehende Badezimmerarchitekturen

In den meisten Fällen ist ein Badezimmer bereits vorhanden und so muss der Einbau einer Walk-In-Dusche an das bisherige Design angepasst werden. Bei kleinen Bädern empfiehlt es sich, die Dusche in einer Ecke zu platzieren und diesen Bereich mit Pflanzen zu verschönern. Weiterhin kann das Waschbecken durch einen Waschtisch stimmig designt werden, wodurch auch bei kleinen Badezimmern ein stimmiges Gesamtkonzept entsteht.

Anders verhält es sich bei großen Badezimmern. Es ist sinnig in diesen Fällen die Dusche mittig zu platzieren – dies nimmt zwar Platz weg, allerdings wird die Walk-In-Dusche so perfekt in Szene gesetzt (der Effekt kommt besonders bei 5-eckigen Duschen gut zur Geltung).

Anpassungen ohne großen Renovierungsaufwand

Soll der Renovierungsaufwand minimiert werden, empfiehlt es sich, die vorhandene Duschabtrennung gegen eine Variante aus Glas auszutauschen. In vielen Fällen steht die gläserne Duschabtrennung dann zwar nicht auf Fliesen, sondern auf einem Betonsockel, dafür ist der Aufwand deutlich geringer.

Tipp: Durch Duschnischen kann der Stauraum bei kleinen Bädern erweitert werden.

Einsatzmöglichkeiten von Glasrückwänden

Ganz allgemein betrachtet können Rückwände aus Glas in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt werden. Zu den interessantesten gehören dabei unter anderem:

• Trennwand zur Abtrennung bei einer Duschwand
• Als Spritzschutz bei einer Küche
• Als Abtrennung zwischen 2 Räumen

Somit kann eine ausgediente Glastrennwand auch an anderen Orten verwendet werden. Dadurch lassen sich nicht nur Kosten sparen, auch der ökologische Fußabdruck wird damit verbessert.