Gebogenes Glas steht an der Spitze der modernen Design- und Architekturentwicklungen und bietet einzigartige ästhetische sowie funktionale Vorteile. Diese Glasart ermöglicht es, fließende Linien und organische Formen in Gebäuden und Einrichtungsgegenständen zu schaffen, die herkömmliches Floatglas nicht bieten kann.
Die Herstellung von gebogenem Glas erfordert spezielle Techniken, wie das thermische Vorformen oder das Biegen während des Kühlprozesses, um die gewünschten Kurven zu erzielen, ohne die Festigkeit oder Sicherheit des Glases zu beeinträchtigen. Einsatzbereiche sind vielfältig und reichen von beeindruckenden Glasfassaden über Treppen- und Brüstungsgeländer bis hin zu Möbelstücken und Dekorelementen. Gebogenes Glas trägt nicht nur zur Ästhetik eines Raumes bei, sondern kann auch die Lichtverteilung verbessern und neue Perspektiven eröffnen.
Wer sich eine Glasscheibe nach Maß kaufen möchte, setzt traditionell auf Flachglasscheiben, die häufig in einem Rahmen eingesetzt werden. Darüber hinaus gibt es aber auch noch konvex gebogene Scheiben, die ihren ganz eigenen Einsatzzweck besitzen.
Dazu zählen unter anderem:
Diese Glasart vermittelt dabei einen ästhetischen Eindruck und kann darüber hinaus auch noch mit verschiedensten Eigenschaften kombiniert werden. So kann das Vordach aus Glas auch getönt sein und bietet somit einen Schutz vor UV-Strahlung. Bei alten Kaminen kann eine gebogene Glasplatte auch zum Funkenschutz dienen.
Auch wenn der Sicherheitsaspekt dabei eine tragende Rolle spielt, so hinterlässt die Platte trotz allem einen bleibenden Eindruck. Bei modernen Smartphones wird ebenfalls Glas genutzt, das an den Rändern gebogen ist.
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Neben der interessanten Optik hat diese Glasart allerdings auch noch weitere Vorteile, wobei diese zum Teil auch dem Material an sich geschuldet sind. Unter anderem lassen sich auch konvexe Glasscheiben einfach abwaschen, da Schmutz und Staub nicht an der Oberfläche haften bleiben.
Ein weiterer Vorteil ist, dass Schnee im Winter nicht liegen bleibt, sondern stattdessen zu den Seiten abgetragen wird, wodurch sich der Wartungsaufwand deutlich verringert. Selbiges gilt im Übrigen auch für Regen, wobei es sinnvoll sein kann, Regenrinnen anzubringen.
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Auch die gebogenen Glasscheiben bestehen dem Grund nach entweder aus gewöhnlichem Fensterglas oder aus Sicherheitsglas. Dabei sind die Modelle aus Sicherheitsglas vorzuziehen, da sie deutlich stabiler und langlebiger sind. So sind die Varianten resistent gegenüber Stößen und Kratzern.
Allerdings muss auch nicht jedes Produkt Sicherheitsglas aufweisen. Ein Beispiel dafür sind Vitrinen, wo Kalk-Natron- oder Diamant-Glasscheiben eingesetzt werden (letztere kommen dabei bei hochwertigen Modellen zum Einsatz).
Im Fall von Sicherheitsglas wird noch das Einscheibensicherheitsglas vom Verbundscheibenglas unterschieden. Bei der ersten Variante handelt es sich um eine einzelne Glasscheibe, die gehärtet wurde und beim Bruch in quaderförmige Teile zerfällt (nicht zerspringt).
Vom Verbundglas (abgekürzt VSG-Glas) wird gesprochen, wenn mehrere Scheiben zusammengefügt und mit einer dünnen Folie zusammengehalten werden. Die äußere Scheibe ist dabei ebenfalls nachträglich gehärtet, wodurch ein äußerst stabiler Verbund entsteht.
Verbundglas kann bei entsprechender Stärke sogar Lasten von bis zu 600 Kilogramm pro Quadratmeter aufnehmen. In der stärksten Konfiguration werden die Modelle “Panzerglas” genannt.
Tipp: Beim VSG-Glas wird nicht die Scheibe selbst getönt, sondern die innenliegende Folie.
Der Herstellungsprozess entspricht bis zu einem gewissen Punkt dem einer gewöhnlichen Floatglasplatte. So werden Quarze erhitzt, geschmolzen und miteinander verwoben. Die fertige Scheibe wird nach der Abkühlung schließlich noch einmal erhitzt, wobei unter diese eine Schablone in gebogener Form aufgestellt wird.
Danach rutscht die jetzt weiche Scheibe in die Form und wird im Anschluss kontrolliert abgekühlt, um die Eigenspannung zu minimieren (Ein Schritt, der vor allem beim ESG-Glas wichtig ist).
Alternativ dazu gibt es auch noch, ähnlich wie bei Holz, spezielle Biegevorrichtungen, die die weiche Scheibe in Form biegen, sodass sogar zylindrische Objekte möglich sind. Zum Abschluss wird das Glas poliert. Beim VSG-Glas werden entsprechend mehrere gebogene Scheiben gebraucht.
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Je nach Einsatzzweck (also als Vordach, als Displayersatz beim Smartphone oder als Einfassung in einer Vitrine) unterscheidet sich die Montage erheblich. Nachfolgend wird daher die Montage eines Vordaches beschrieben.
Zuerst muss die Wand auf Tragfähigkeit geprüft werden – unter Umständen auch durch die Zuhilfenahme eines Statikers. Ist dieser Punkt geklärt und das Terrassenvordach inklusive Montagesatz bestellt, geht es an den Aufbau.
Dabei ist der tragende Halter zu montieren, wobei dieser in der Waage ausgerichtet sein muss. Das sieht dann nicht nur schön aus, sondern sorgt auch noch für eine gute Lastverteilung.
Es empfiehlt sich, die Schrauben zuerst einmal handfest und im Anschluss über Kreuz fest anzuziehen, damit eine Spannungsfreiheit garantiert werden kann. Ist dies erledigt, sind die Glasklemmen und eventuelle Dichtungen anzubringen. Zum Abschluss wird schließlich noch die Scheibe eingeschoben. Bei Modellen mit Stützen sind diese vor dem Einschub zu montieren.
Ein Hauptvorteil von gebogenem Glas ist die einfache Reinigung. Egal, ob es sich um ein Modell für den Innen- oder Außenbereich handelt, wichtig ist, dass nur weiche Reinigungsmittel und eventuell auch eine Versiegelung verwendet werden. Gängige Mittel sind dabei:
Das Mittel der Wahl wird dabei flächig aufgesprüht und bei hartnäckigen Verkrustungen etwas einwirken gelassen. Danach wird die Scheibe mit einem weichen Tuch in eine Richtung abgewischt. Der Einsatz eines Abziehers kann ebenfalls helfen, wobei man aufgrund der konvexen Form etwas Kraft anwenden sollte.
Ist die Scheibe wieder vom Schmutz befreit, sollte im Außenbereich im Anschluss noch eine Versiegelung aufgetragen werden, da nur diese auch in kleinsten Poren eindringt. Niemals sollte man grobe Reiniger verwenden, da diese Kratzer erzeugen und unter Umständen sogar zu einer Korrosion führen können.
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Aufgrund der Vielzahl an Produkten kann die Scheibe eine gewaltige Preisspanne annehmen. So kostet das Glas für Smartphones im Schnitt 10 Euro bis 15 Euro. Eine Kaminglasplatte hingegen kostet rund 300 Euro. Vordächer aus Glas sind hingegen nochmals teurer und liegen bei etwa 3.700 Euro.
Es gibt viele Unternehmen, die nicht nur viele Glasprodukte in guter Qualität anbieten, sondern diese dank eines Konfigurators auch noch ganz nach den eigenen Wünschen angepasst werden können. Weiterhin arbeiten die Unternehmen oft mit regionalen Handwerkern zusammen, sodass ein zeitnaher Einbau möglich ist.
Gebogenes Glas wirkt edel und bietet darüber hinaus einige weitreichende Vorteile. So werden Dachlasten, wie beispielsweise Schnee, zuverlässig zu den Seiten abgetragen. Dabei gibt es normales Kalk-Natron-Glas oder auch Sicherheitsglas. Vor allem Verbund-Sicherheitsglas wird dabei aufwändig hergestellt, da jede Scheibe für sich gebogen werden muss.
Im Außenbereich wird das Glas unter anderem gerne bei Vordächern, Terrassen oder Pavillons genutzt. Im Innenbereich sind hingegen Vitrinen oder Kommoden. Weiterhin haben moderne Smartphones ebenfalls an den Seiten gebogene Gläser verbaut. Dementsprechend hoch ist die Preisspanne und beginnt im Schnitt bei rund 10 Euro und endet erst bei rund 4.000 Euro.
Verbogenes Glas wird unter anderem bei Vordächern, Vitrinen oder auch bei Smartphones genutzt.
Je nach Zweck wird gewöhnliches Kalk-Natron-Glas oder auch Sicherheitsglas verbaut.
Die Montage von verbogenem Glas kann beispielsweise mittels Verklebung oder im Außenbereich durch Klemmhalter geschehen.
Die Reinigung von verbogenem Glas erfolgt mittels Glasreiniger, Spiritus oder auch Essigreiniger.
Verbogenes Glas gibt es in einem Preisbereich von rund 10 Euro und endet im Schnitt bei rund 4.000 Euro.
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