Ein Dachfenster mit Festverglasung bietet eine kostengünstige und energieeffiziente Möglichkeit, Räume mit natürlichem Licht zu durchfluten. Da es sich nicht öffnen lässt, bietet es eine bessere Wärmedämmung und sorgt für weniger Wärmeverlust als herkömmliche Dachfenster. Es ist ideal für Bereiche, in denen keine Lüftung erforderlich ist, wie Flure, Treppenhäuser oder Wohnräume, die viel natürliches Licht benötigen. Die Festverglasung ist robust, pflegeleicht und in verschiedenen Größen und Verglasungsarten erhältlich.
Das moderne Wohnraumkonzept versucht eine Kombination aus klaren Linien und Kanten in Verbindung mit Energieeffizienz. Aus diesem Grund besitzen moderne Häuser vornehmlich umfangreiche Dämmmaßnahmen. Neben einer Kerndämmung aus Fasergewebe (vorwiegend Steinwolle) spielen moderne Fenster in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle.
Letztere bestehen aus einer Verbundverglasung, die von Haus aus schon eine gute Reduzierung des Energiebedarfs ermöglichen. Gesteigert wird dies durch den Einsatz von Edelgasen und speziellen Beschichtungen. Moderne Modelle setzen aktuell auf 3-fach-Verglasung, wobei auch schon an der 4-fach-Verglasung geforscht wird. Moderne Verglasungstypen werden in folgende Kategorien unterteilt:
Die Unterschiede werden nachfolgend genauer erläutert.
Bei den meisten Häusern bestehen die Fenster aus einer Isolierverglasung im 2-fach oder 3-fach Verbund. Konstruktionsbedingt werden die Scheiben in einen Rahmen eingesetzt und die Zwischenräume mit Edelgasen wie Argon befüllt. Der Wärmewert solcher Fenster liegt im Schnitt bei 0,8 W/qmK.
Um die Effizienz zu steigern, kann die 3-fach-Verglasung auch noch eine Eisenoxidbeschichtung aufweisen, die auf den Innenseiten aufgetragen wird. Dadurch wird das Reflexionsverhältnis verbessert, wodurch der Wärmewert auf etwa 0,5 W/qmK gesenkt werden konnte.
Vornehmlich bei denkmalgeschützten Häusern kommt das sogenannte Vakuum Glas zum Einsatz. Dabei handelt es sich um eine dünne 2-fach-Verglasung, sodass der Einsatz in dünnen Fensterrahmen möglich ist. Statt eines Gases wird der Zwischenraum die Luft entzogen. Dank dieser Technik senkt sich der Wärmedurchgangskoeffizient ebenfalls auf 0,5 W/qmK ab.
Selbstverständlich spielen auch designerische Aspekte eine Rolle. Daher kann das Glas selbst umfangreich angepasst werden. Neben einer Tönung, die zum Sonnenschutz verbaut wird, spielt eine Ornamentverglasung dann eine Rolle, wenn die Privatsphäre geschützt und zugleich das Design hervorgehoben werden soll. Je nach Vorlieben gibt es unterschiedliche Formen auf dem Markt. Zu den beliebtesten gehören beispielsweise das Chinchilla Glas oder das Kathedral Glas.
Neben einer guten Dämmwirkung sollen Glasfenster, feststehende Elemente als auch Ganzglastüren (vornehmlich Terrassentüren) vor Einbrüchen schützen. Daher bestehen diese Glaskonstruktionen vornehmlich aus Verbundscheiben-Sicherheitsglas (VSG).
Dabei handelt es sich um Sicherheitsglas, dass aus mehreren Glaslagen besteht und durch dünne Folien (Sandwichbauweise) zusammengehalten wird. Bei einem Stoß oder einem Schlag zerspringt der Verbund nicht, sondern hält das Glas auch dann noch zusammen. Wie lange die Tür, das Fenster oder das feststehende Element einem Einbruch widerstehen kann, ist in der DIN EN 1627 festgehalten.
Tipp: Moderne Türen und Fenster, die in gläsernen Fassaden eingesetzt werden, sollten mindestens eine Widerstandsklasse von 3 besitzen.
Neben dem Verglasungstyp ist der Rahmen von besonderer Bedeutung. Wer sich ein Fenster kaufen möchte, sollte dabei auch genau wissen, aus welchem Material der Rahmen zu bestehen hat. Gängig sind unter anderem:
Ein Rahmen aus Aluminium wird unter anderem bei rahmenlosen Glaselementen eingesetzt. Hierbei werden die Glaselemente per Klemmhalter mit dem Rahmen verbunden und sorgen so für einen filigranen und modernen Abschluss. Geeignet sind diese Modelle für Glasfassaden oder großen Fenstern, wo der Rahmen die Optik nicht trüben darf.
Kunststoffrahmen lassen sich hingegen häufig bei Fenstern und Festverglasungen finden. Die Modelle sind günstig, robust und leicht zu pflegen. Da der Rahmen allerdings recht robust ausfällt, kann dieser je nach Zweck störend wirken. Was es mit den speziellen Holz-Aluminium-Fenstern auf sich hat, lesen Sie nachfolgend.
Holz besitzt einen guten Dämmwert und wirkt darüber hinaus auch noch schallisolierend. Demgegenüber steht der Nachteil, dass das Holz ohne Pflege mit der Zeit aufquillt und ein Austausch notwendig wird. Aluminium ist hingegen resistent gegenüber den Umwelteinflüssen, besitzt aber schlechtere Dämmwerte.
Das Beste aus beiden Welten ist in den Holz-Aluminium-Fenstern vereint. Diese bestehen im Kern aus Holz (vornehmlich, Lärche, Fichte oder Wildeiche) und sorgen damit für eine Optimierung des Wärmekoeffizienten und gleichzeitig eine Verschalung aus Aluminium, die das Holz vor Regen und Feuchtigkeit schützt.
Der Schutz vor UV-Strahlung ist ein wichtiger Aspekt, der vornehmlich bei Terrassenüberdachungen beziehungsweise Wintergärten oder Sommergärten von hoher Bedeutung ist. Bei der Sonnenschutzverglasung wird eine reflektierende Folie angebracht, wodurch das Sonnenlicht und auch ein Teil der UV-Strahlung gespiegelt wird. Dadurch heizt sich der Innenraum nicht auf und bleibt bei einer ausreichenden Belüftung auf einem kühlen Niveau.
Bei einer Festverglasung können die unterschiedlichsten Glasarten eingesetzt werden (je nach Zweck sogar Bleiglas). Dabei kommt es stets auf die Kernaufgabe an, sodass nachfolgend eine Einschätzung abgegeben werden soll, wann sich welches Glas am besten eignet.
ESG-Glas (Einscheiben-Sicherheitsglas) besteht aus einer Glasscheibe, die durch spezielle Maßnahme eine hohe Dichte erreicht und dadurch besonders stabil ist. Diese Scheiben eignen sich zur Abtrennung von Innenräumen. Als Beispiele wären Glastrennwände oder Ganzglastüren zu nennen.
Das VSG-Glas eignet sich hingegen auch für Flachdachfenster, da es eine hohe Energieabsorption besitzt und gleichzeitig hohe Lasten tragen kann. Fenster und Elemente dieser Art schützen weiterhin auch vor UV-Strahlung und stellen somit eine Art des Sonnenschutzes dar.
Bleiglas kommt hingegen dann zum Einsatz, wenn Radioaktivität abgeschirmt werden soll (beispielsweise in der Nuklearmedizin). Früher bestanden auch die Farbfenster von Sakralbauten aus Bleiglas – dies wird heutzutage allerdings nicht mehr durchgeführt.
Eine Festverglasung kann unterschiedliche Preisspannen annehmen. Neben der Größe des Elements, kommt es auch darauf an, ob das Glasfenster verkleidet (beispielsweise mittels Rollladen) werden soll. Auch der Rahmen darf nicht vergessen, denn auch wenn es sich um feststehendes Element handelt, darf der Rahmen keine Schwachstelle darstellen.
All diese Bedingungen sollten gegeneinander abgewogen werden, um das passende Element zu finden. Die Preise für Verbundmodelle mit Kunststoffrahmen beginnen bei etwa 150 Euro ohne Lieferung. Für die Montage werden je nach Aufwand mindestens 100 Euro fällig.
Aufgrund der unterschiedlichen Bauformen kann sich auch die Installation eines feststehenden Elements unterscheiden. Rahmenlose Modelle werden in einen vorhandenen Rahmen eingelegt und im Anschluss mit Klemmhaltern (ähnlich denen, die bei Absturzsicherungen genutzt werden) in Position gehalten.
Varianten in Verbundbauweise und mit Rahmen werden dagegen mittels Schrauben in der Wand oder dem Dachstuhl verankert. Die Installation ist in solchen Fällen etwas einfacher, als bei einem beweglichen Fenster, da ebendiese Mechanismen fehlen. Bezüglich der Wartung gibt es keine Unterschiede und zur Säuberung reichen weiche Reinigungsmittel wie Glasreiniger aus. Die Dichtungen sollten ebenso regelmäßig auf Risse und poröse Stellen untersucht werden, wie es auch bei normalen Fenstern der Fall ist.
Die Erneuerung von Fenstern ist eine kostspielige Angelegenheit. Glücklicherweise bietet das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) interessante Fördermöglichkeiten an, wobei die Fördersumme an Bedingungen geknüpft ist. Der U-Wert der neuen Verglasung darf einen U-Wert von 0,95 W/qmK nicht überschreiten – was bei modernen Verglasungsformen allerdings kein Problem darstellen sollte. Bei einem Austausch können bis zu 15 Prozent der Kosten (maximal 30.000 Euro) übernommen werden.
Weiterhin bietet die KfW-Bank Kredite mit konkurrenzlosen Konditionen an, sodass auch diesbezüglich einer Sanierung nichts im Wege steht. Die Kredite können diesbezüglich bei bis zu 145.000 Euro liegen.
Eine Festverglasung für Dachfenster stellt immer dann eine interessante Option dar, wenn der Dachstuhl zwar von Licht durchflutet werden soll und zugleich andere Belüftungsoptionen bereithält. Festverglasungen sind dabei nicht nur günstiger in der Anschaffung, sie erfüllen in Sachen Energiewerte dieselben Bedingungen wie Fenster oder Glastüren.
Besonders zum Tragen kommt dies bei modernen 3-fach-verglasten Optionen. Eine Sanierung und der Einbau neuer Elemente sind zeit- und kostenintensiv und nur selten alleine zu bewerkstelligen. Um die Kosten aufzufangen, bieten sowohl das BAFA als auch die KfW-Bank attraktive Fördermittel bereit.
Dachfenster mit Festverglasung sorgen für eine gute Belichtung, wobei die Dämmung aufgrund Verbundverglasung nicht beeinträchtigt wird.
Festverglaste Dachfenster bestehen in der Regel aus einer Verbundverglasung, wobei diese zusätzlich aus VSG-Sicherheitsglas besteht.
Je nach Größe gibt es Dachfenster mit Festverglasung ab rund 150 Euro. Die Montage kommt ebenfalls nochmal mit 100 bis 140 Euro pro Fenster hinzu.
Festverglaste Dachfenster lassen sich von Innen einfach reinigen. Die Außenreinigung ist theoretisch auch einfach möglich, erfordert allerdings einiges an Geschick.
Dachfenster mit Festverglasungen eignen sich potenziell in allen Räumen, sofern diese über alternative Belüftungssysteme verfügen.
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