Der Wintergarten ist ein wahrer Allrounder. Zwar gibt es im Baurecht den Begriff „Wintergarten“ nicht, aber bautechnische Vorschriften für ein solches Bauwerk dagegen sehr wohl. Im Allgemeinen wird ein Wintergarten Balkon als ein an ein bestehendes Gebäude angegliedertes oder freistehendes Bauwerk mit transparenten und schlagregendichten Seitenwänden und Dach sowie einem Fundament definiert. Zudem ist es vom Außenklima getrennt. So ergibt sich bei einem Glaswintergarten eine klare Unterscheidung zum Glas-Gewächshaus.
Es gibt so viele verschiedene Modelle und Ausführungen von Modellen zum Selbstaufbauen auf dem Markt, dass man viel Zeit und Mühe investieren muss, um das richtige Produkt für die eigenen Bedürfnisse zu finden. Wir versuchen, einen kleinen Überblick zu verschaffen.
Aber auch, wenn man über großes handwerkliches Geschick verfügt und den Wintergarten vollständig selber konzipieren und errichten möchte, hat man viele Dinge zu bedenken.
Das perfekte Glas für den Wintergarten zu finden, ist eine echte Fleißaufgabe. Schon bei den Komplettmodellen, die man auf dem Markt findet, variieren die Glasarten von Hersteller zu Hersteller, von Modell zu Modell und von Ausführung zu Ausführung. Deswegen muss man sich von vornherein klarmachen, welchen Zweck der Wintergarten erfüllen soll. Ein Rückzugsort für kühle Tage muss andere Bedingungen erfüllen als beispielsweise ein Ort, an dem man empfindliche Pflanzen überwintern lassen kann.
Die Einfachverglasung ist die einfachste und am wenigsten kostenintensive Möglichkeit, um einen Wintergarten zu bauen. Es ist verhältnismäßig leicht, die Unterkonstruktion muss also nicht zu robust sein.
Allerdings bricht dieses Glas auch sehr schnell, die Energieeffizienz ist quasi nicht gegeben. Es bildet sich schnell Kondenswasser, das nicht abziehen kann, wodurch eine Einfachverglasung eher eine gute Lösung für Gewächshäuser ist. Für einen Ort, an dem man im Winter gemütliche Stunden verbringen kann, ist die Einfachverglasung nicht wirklich geeignet; der Zweck wäre eher, an einem nicht zu windreichen Ort ein Gebäude zu haben, in dem man Pflanzen unterbringen kann, die den Wind nicht so mögen. Schnee schmilzt schnell, das Tauwasser kann gut ablaufen.
Auch die Isolierverglasung stellt keine Ideallösung für einen Wintergarten dar. Bei dieser Glasart werden zwei 4mm starke Glasscheiben mit einem Rahmenmiteinander verbunden, der luftdicht versiegelt ist. Auch dieses Glas ist noch verhältnismäßig leicht, hat aber ebenfalls kaum eine energiesparende Wirkung. Die Nachteile sind also analog zu denen der Einfachverglasung zu sehen, wobei bei Isolierglas die Verletzungsgefahr durch Splitter deutlich geringer ist, wenn es mal zu einem Glasbruch kommen sollte.
Wärmedämmglas ist die derzeit wohl beste Lösung, wenn es um die Verglasung eines Wintergartens geht. In der Konstruktion ähnelt es dem Isolierhlas, allerdings ist der Hohlraum zwischen den beiden Glasschichten größer. Zudem befindet sich in diesem Hohlraum noch eine Schicht mit Metalloxyden, die eine recht gute Wärmedämmung gewährleisten.
Zur Zeit bietet Wärmedämmglas das beste Preis-/Leistungsverhältnis und ist für einen Wintergarten auch zukunftssicher. Das gleicht den etws höheren Preis gegenüber Isolier- und Einfachglas auf jeden Fall aus.
Das Warmglas ist die Weiterentwicklung des Warmedämmglases oder auch Wärmeschutzglas genannt. Neben einer dritten Glasscheibe kommt hier auch noch Edelgas in den Hohlräumen zum Einsatz, zusätzlich zur Beschichtung. Der Effekt ist verblüffend. Es gibt quasi keine messbare Wärmeabstrahlung mehr, der Wintergarten bleibt auch bei strengem Frost warm und gemütlich. Dieses Glas ist relativ schwer, die Unterkonstruktion muss entsprechend stark sein. Zudem ist das Glas recht teuer, die Kosten der Unterkonstruktion sind ebenfalls vergleichsweise hoch anzusetzen. Aber das Ergebnis ist es auf jeden Fall wert, dass man über Warmglas nachdenkt.
Das Vakuumglas ist das Nonplusultra für die Verglasung eines Wintergartens. In der Wirkweise ist es dem Warmglas ähnlich, kommt aber mit einer Glasschicht weniger aus und hat dementsprechend ein deutlich geringeres Gewicht. Die Dämmeigenschaften und die Lichtdurchlässigkeit sind besser als bei allen anderen Glasarten, das Gewicht pro Quadratmeter ist gering. Allerdings gilt das nicht für den Preis.
Um nicht nur wertvolle Energie, sondern auch bares Geld zu sparen, sollte man sich für eine effiziente Wärmedämmung bei der Verglasung des Wintergartens entscheiden. Ein wichtiger Anhaltspunkt ist hierbei der Ug-Wert, den das Glas aufweist.
Aber egal, für welches Glas man sich entscheidet: Sicherheit geht vor! Deshalb sollte man grundsätzlich auf Sicherheitsglas zurückgreifen, das die geringste Verletzungsgefahr durch Splitter bietet.
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Die Antwort auf diese Frage hängt von mehreren Faktoren ab. Zum Einen sind die bestehenden baulichen Begebenheiten zu beachten, zum Anderen die lokalen Bestimmungen der Baubehörden. Denn auch, wenn es sich „nur“ um einen Wintergarten handelt, muss man sich unbedingt an die geltenden Bestimmungen halten, sonst wird es schnell sehr teuer. Im Extremfall droht sogar der Rückbau.
Auch der Untergrund spielt eine wichtige Rolle. Grundsätzlich sollte jeder Wintergarten über ein gemauertes, aus Beton gegossenes oder wenigstens solide gepflastertes Fundament verfügen. Unebenheiten sind dabei unbedingt zu vermeiden.
Ob es aber nun ein freistehender Wintergarten werden soll, ob ein Wintergarten an eine Hauswand angebracht wird und ob dieser Wintergarten dann einen Direktzugang vom Haus oder von außen haben soll? Das bleibt allein dem Geschmack und den Erfordernissen des Bauherrn überlassen.
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