Wohnungseingangstür mit Glas und Zarge: Auswahl, Vorteile & Installation

Die Bedeutung von Schallschutz bei Wohnungseingangstüren

In Städten und Mehrfamilienhäusern sind Menschen vermehrt Schallemissionen ausgesetzt, die auf Dauer sogar schädlich sein können. Aus diesem Grund sollten Türen (und Wände) stets auch nach dem Schallschutz beurteilt werden. Dies kommt besonders bei Glastüren zur Geltung, denn das Material leitet eine Klangkulisse besser weiter als beispielsweise Stein oder Holz. Dennoch arbeiten die Hersteller an Lösungen, um diesen Effekt zu minimieren.

Schallschutzklassen und gesetzliche Anforderungen

Die Privatsphäre spielt besonders in der eigenen Wohnung eine wichtige Rolle, denn Lärm kann auf Dauer sogar die Lebensqualität beeinträchtigen, was sich wiederum negativ auf die Gesundheit auswirkt. Damit Besitzer die passende Tür aussuchen können, wurde die DIN-Norm 4109 erdacht, in der unter anderem Schallschutzklassen definiert werden.

• Schallschutzklasse 1: Schall wird abgeschirmt, die Dämmwirkung ist allerdings unzureichend. Nur als Zimmertüren empfohlen. Mindert bis 27 dB.
• Schallschutzklasse 2: Höherer Dämmwert, aber der Schall wird immer noch unzulänglich abgeschirmt. Sie eignen sich als Durchgangstür. Mindert bis 32 dB.
• Schallschutzklasse 3: Bieten eine gute Resistenz gegenüber Schall und besitzen eine ausreichende Schallisolierung. Sie eignen sich gut als Wohnungseingangstür in Mehrfamilienhäusern. Mindert bis 37 dB.
• Schallschutzklasse 4: Bietet einen guten Schutz gegenüber Schall und besteht grundsätzlich aus einbruchhemmenden Glas. Mindert bis 42 dB.

Wichtigkeit von Schallschutz in Mehrfamilienhäusern

Obwohl unscheinbar, kann Schall auf Dauer krank machen. Dies geht auf die Urinstinkte des Menschen zurück. Nach diesen verursachen laute Geräusche Stress, denn dem Körper wird damit eine Gefahr suggeriert. Auf Dauer kann Lärm somit schädigen und (psychische) Erkrankungen auslösen. Darüber hinaus wird auch das Gehör geschädigt, wenn es dauerhaft einem hohen Schallpegel ausgesetzt ist.

Aufgrund dessen sollten nicht nur die Wände und Fenster gedämmt werden, sondern auch die Tür.

Integration von Schallex-Bodendichtungen

Schallex-Bodendichtungen sind auch als “Kältefeind” bekannt. Diese Dichtungen senken sich zum Boden hin ab und sorgen dadurch, dass weniger Außenluft und Schall in den Flur gelangen kann. Somit sind die Dichtungen ein wichtiger Faktor, wenn es um Schall- und Wärmeisolierung geht.

Bei den meisten Türen werden diese in die Nut eingesetzt, wobei der seitliche Riegel bei offener Tür auf Spannung liegt. Sobald die Tür aber geschlossen wird, entweicht die Spannung und die Dichtung sorgt für den Luftabschluss. Bei Glastüren kann eine Schallex-Bodendichtung alternativ angeklebt werden (verschraubbare Alternativen dürfen nicht genommen werden, denn Sicherheitsglas kann nicht durchbohrt werden – es würde reißen.)

Optimale Klimastabilität für Wohnungseingangstüren

Eingangstüren aus Glas bestehen aus Sicherheitsglas in Verbundbauweise (Doppelglas oder sogar 3-fach-Verglasung). Aufgrund dieses Aspekts können Eingangstüren zu Wohnungen einbruchhemmend sein. Allerdings sorgen solche Türen auch für eine geringere UV-Strahlenbelastung und in diesem Zusammenhang für ein besseres Klima.

Bei der Verbundbauweise befindet sich im Inneren des Türrahmens Edelgas, wodurch der Dämmwert höher ist. Häufig wird in diesen Fällen auch von Isolierglasscheiben gesprochen.

Einbruchschutz: Sicherheitsschloss und Resistance Class (RC) für Wohnungstüren

Glas ist bei weitem nicht so filigran, wie es in diversen Actionfilmen vermittelt wird. Moderne Eingangstüren verwenden ausschließlich Verbund-Sicherheitsglas (VSG). Bei dieser Glasart werden mehrere einfache Glasscheiben zusammengefasst, wobei immer 2 Scheiben von einer klebenden Kunststofffolie zusammengehalten werden. Bei einem Schlag behält die Scheibe ihre Struktur bei und mögliche Splitter verfangen sich in der Folie.

Da das Glas in unterschiedlichen Stärken erhältlich ist, wird der Einbruchwiderstand in mehrere Klassen unterteilt. Dabei reichen diese von RC1 bis RC6 (RC steht für Resistance Class beziehungsweise für Widerstandsklasse). Die Klassifizierung erfolgt nach DIN EN 1627. Neben dem Glas spielen aber auch die anderen Sicherheitsaspekte eine Rolle.

Wie RC-Klassen den Einbruchschutz definieren

Der Einbau einer Wohnungstür ist nicht nur eine Design-, sondern auch eine Sicherheitsentscheidung. Zur Übersichtlichkeit wurde die DIN EN 1627 Norm erdacht. Bevor eine Tür einer Widerstandsklasse zugeordnet wird, muss sie zuerst ein Testverfahren bestehen.

In diesem Verfahren wird ein Einbruch simuliert, wobei dem “Einbrecher” diverse Werkzeuge zur Verfügung stehen. Je länger die Tür dem Einbruch widersteht, desto höher ist die Klassifizierung. Geprüft wird dabei allerdings nicht nur das Sicherheitsglas, sondern auch die anderen Sicherheitseinrichtungen wie beispielsweise:

• der Profilzylinder
• das Türband
• die Hakenverriegelung
• weitere Beschläge

Integration von Brand- und Rauchschutz in die Wohnungseingangstür

Neben dem Einbruch- hat auch der Brandschutz an Bedeutung gewonnen. Wohnungstüren, die über eine Brandschutzfunktion verfügen, sind selbstschließend. Das bedeutet, dass im Alarmfall oder bei einem Stromausfall die Tür sich verschließt und durch weitere Dichtungen dafür sorgt, dass kein Rauch nach außen dringt.

Türen mit RS-Funktionen müssen auf langen Fluren oder in Treppenhäusern verbaut werden. Dies gilt selbstverständlich für Gebäude mit hohem Publikumsverkehr (Kaufhäuser, Behörden und Industriegebäude).

Designvielfalt: Weiße Wohnungstüren und ihre Vorteile

Weiße Wohnungstüren wirken optisch ansprechend und es gibt die Modelle in den unterschiedlichsten Varianten. Da nur wenig Licht in den Innenraum dringen kann, wird die Privatsphäre geschützt. Eine Besonderheit stellen in diesem Zusammenhang Türen mit Milchglaseffekt dar.

Diese Türen lassen zwar Licht hindurch, allerdings wird die Silhouette hinter der Tür verschleiert. Ermöglicht wird der Effekt entweder durch ein Ätzverfahren (Satinato-Glas) oder durch Zugabe von Oxiden (Milchglas). Ebenso kann eine Tür auch mit einer Milchglasfolie bezogen sein, die denselben Effekt besitzt.

Die Vorteile von Ganzglastüren für Wohnungseingangstüren

Ganzglastüren können ab einer RC-Klasse von 2 auch als Wohnungseingangstür verwendet werden. Dies hat gegenüber einer herkömmlichen Tür gleich mehrere Vorteile. Zu den wichtigsten zählen dabei:

• Licht gelangt in den Innenraum
• Einfache Reinigung, da sich Schmutz nur schwer anreichern kann
• Unterschiedliche Designmerkmale verfügbar

Zuerst einmal kann deutlich mehr Licht in den Innenraum fallen, was besonders bei langen Fluren von Vorteil ist. In diesem Zusammenhang ist auch die Reinigung deutlich einfacher, denn Glas besitzt von Haus aus eine glatte Oberfläche. Schmutz kann dadurch nicht tief eindringen und bleibt nur auf der Oberfläche haften. Zur Reinigung reichen daher einfache Mittel wie Glasreiniger, Glaspolitur oder Spiritus aus.

Weiterhin wirken Vollglastüren edel und in Verbindung mit Beschlägen aus Aluminium kann ein Statement gesetzt werden.

Messung und Auswahl der richtigen Türenbreite

Bei der Auswahl der passenden Tür und Zarge ist es wichtig, die Höhe, Breite und Stärke der Wand zu wissen. Bei Altbauten ist es wichtig, vor der Bestellung an mehreren Stellen zu messen, denn die Stärke kann sich durchaus unterscheiden. Im ersten Schritt muss die Höhe und Breite gemessen werden.

Im Anschluss daran wird die Wandstärke an mehreren Punkten gemessen. Unebenheiten bis 20 Millimetern können von den meisten Zargen ausgeglichen werden. Sind die Differenzen höher, so muss die Wand begradigt werden. Schließlich wird noch der Anschlag ermittelt. Dieser kann links oder rechts sein. Hier kommt es unter anderem auf den Blickwinkel und selbstverständlich auch den Raum hinter der Wohnungseingangstür an.

Zweigt direkt hinter der Tür ein weiterer Raum links ab, so sollte der Anschlag rechts gewählt werden, um den Zugang nicht zu verbauen. Sind all diese Punkte klar, kann eine passende Vollglastür mit Zarge bestellt werden.