Wer bei seinem nächsten Bohrprojekt ein perfektes Ergebnis erzielen möchte, sollte unbedingt alles wichtige über den Glasbohrer wissen. Denn für jedes individuelle Projekt wird der passende Bohrer benötigt, um den einzelnen Bedürfnissen gerecht zu werden. Für empfindliche Materialien wie Glas reichen herkömmliche Bohrmaschinen keinesfalls aus. Das Glas erhält sonst schnell Risse oder bricht ganz. Aus diesem Grund ist es ein Muss, sich einen speziellen Glasbohrer anzuschaffen.
Der Glasbohrer ist eine ganz spezielle Art des normalen, herkömmlichen Bohrers. Dieser ist, wie es der Name schon verrät, für Glas, aber auch für Fliesen und andere Materialien geeignet. Manchmal wird der Glasbohrer auch als Fliesenbohrer bezeichnet.
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sind für den hochwertigen Glasbohrer kein Problem.
Diese Materialien werden perfekt durchbohrt, ohne Risse oder andere Schäden zu verursachen. Im Vergleich zu den herkömmlichen Bohrern arbeitet dieser spezielle Bohrer für Glas schabend und ritzend. Somit kann bei jeder Umdrehung das empfindliche Material weiter abgeschabt werden. Ein wichtiger Faktor hierbei ist die Ritzhärte, diese sollte im Idealfall bei 10 liegen.
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Auf dem Markt findet man grundsätzlich zwei unterschiedliche Arten des Bohrers. Zum einen den Hartmetall-Bohrer und zum anderen den Diamantbohrer.
Diese einfachen Bohrer bestehen meist aus einer sogenannten eingeschweißten Hartmetallspitze und sind zum Beispiel zum Bohren von Fliesen sehr gut geeignet. Die Spitze garantiert einen guten Halt an der glatten Oberfläche. Da die Ritzhärte des Hartmetall-Bohrers sehr leicht über der Ritzhärte von Glas liegt, kann dieser nur für Arbeiten mir glasierten Materialien verwendet werden. Für einfache und kleine Löcher ist der Bohrer eine besonders gute Hilfe.
Vor- und Nachteile:
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Zu dieser Art von Bohrer greift man, wenn spezielles oder gehärtetes Glas wie Sicherheitsglas durchbohrt werden soll. Der Unterschied zum Hartmetall-Bohrer ist, dass dieser keine Spitze aufweist, sondern kreisförmig gestaltet ist. Der Diamantbohrer verfügt über den höchsten Ritzhärtewert. Das Besondere des Bohrers ist, dass durch die kreisförmige Gestaltung auch größere Löcher gebohrt werden können. Ein sehenswertes Ergebnis ist garantiert. Natürlich ganz ohne Risse!
Vor- und Nachteile:
Nachdem alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden, kann das Bohren beginnen. Zu den Vorkehrungen gehören beispielsweise das Tragen einer Schutzbrille, die Benutzung von Fixierungshilfen sowie die Verwendung einer ausreichenden Unterlage.
Für das Bohren sollte die Verwendung der passenden Kühlflüssigkeit nicht vergessen werden! Diese ist unerlässlich, da durch die Reibung Wärme entsteht und dadurch Spannung ausgelöst wird. Hierdurch kann es zu einem Sprung im Material kommen. Neben Wasser darf auch spezielles Schneidöl genutzt werden.
Wird beim Bohren viel Dreck erzeugt, ist ein Staubsauger eine gute Hilfe. Mit einem Stift wird das gewünschte Bohrloch markiert. Dann mit dem Glasbohrer leicht schräg ansetzen und das Loch durch ein wenig Druck bohren. Während der Bohrung darauf achten, dass immer genug Kühlflüssigkeit im Einsatz ist. Außerdem sollte die Drehzahl niedrig sein. Falls die Drehzahl beim Bohrer nicht reguliert werden kann, muss man den Glasbohrer stoßweise ansetzen. Durch die Umdrehungen wird dann das Glas ideal abgeschabt. Für den Feinschliff können unsaubere Löcher mit einem Schleifpapier oder einem speziellen Schleif-Werkzeug vorsichtig nachgeschliffen werden.
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In den meisten Glasbohrer Sets ist ein mehrteiliger Glasbohrer-Satz enthalten, der verschiedene Größen aufweist, um unterschiedliche Bohrlöcher zu erzielen. Wichtige Kriterien bei der Wahl sind unter anderem:
Tatsächlich kann nicht jedes Glas gebohrt werden. Bei getempertem Glas oder Sicherheitsglas sollte man grundsätzlich keine Bohrung durchführen. Das Temperglas würde nämlich sofort zersplittern. Sicherheitsglas wird gebrochen und geschnitten. Auch bei Aquariumglas muss aufgepasst werden, da beim Anbohren von Seitenteilen und Boden die Glasscheibe an Stabilität verliert. Dann ist das Risiko eines Beckenbruchs hoch. Abdeckglas oder Deckenglas sollte jedoch kein Problem darstellen. Gebohrt werden kann hingegen jedoch jedes Floatglas (Flachglas). Aber Vorsicht, falls dieses springen sollte, weist dieses besonders scharfe Glaskanten auf. Beispiele für Flachglas sind:
Achtung: Auch temperiertes Glas wird häufig für Glasmöbel, Touchscreens oder Fensterscheiben verwendet. Deshalb muss man vor dem Bohren die Art des Glases unbedingt kennen!
Glasbohrer sind in der Regel nicht viel teurer, als die herkömmlichen Bohrer, die man kennt. Der Preis ist abhängig von Material, Art und Marke. Ein Glasbohrer Set aus Hartmetall erhält man meist schon ab 8 Euro. Grundsätzlich sind Diamantbohrer teurer. In dieser Kategorie unterscheiden sich teilweise die Preise stark. Dabei kann ein ganzes Set 10 Euro kosten, aber auch ein einzelner Bohrer bereits schon circa 14 Euro.
Der Preis des Bohrers ist meist ein Indikator für die hochwertige Qualität. Ein günstiger Glasbohrer kann schnell stumpf werden.
Grundsätzlich findet man jegliche Glasbohrer in jedem Baumarkt und in vielen Online-Shops:
Durch die große Vielfalt findet sich für jede Preisspanne und jedes Projekt der richtige Bohrer.
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Ein Glasbohrer ist für Profi-Handwerker aber auch Heimhandwerker bestens geeignet. Der Markt deckt wirklich alle Bedürfnisse ab. Egal, ob für ein DIY-Vorhaben eine Glasflasche durchbohrt werden soll oder ein professioneller Fliesenleger ein Loch für den Wasseranschluss braucht. Alle empfindlichen Materialien können somit bearbeitet werden. Mit der Ausnahme von Sicherheitsglas und temperiertem Glas, wie bereits erwähnt.
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Tipp: Verschiedenste Baumärkte bieten übrigens auch einen Leihservice an, somit kann man den Glasbohrer ganz einfach mieten und nach dem individuellen Projekt wieder abgeben.
Beim Bohren von Glas steht die eigene Sicherheit an erster Stelle. Folgende Materialien und Werkzeuge sollten bei der Vorbereitung nicht fehlen:
Sobald alles steht, kann das Bohren losgehen!
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