Glasfassaden für Wohnhäuser sorgen für deutlich mehr natürliches Licht im Innenraum und dank der Verwendung von Sicherheitsglas sind die Fassaden so sicher wie Konstruktionen aus anderen langlebigen Baustoffen.
Glasfassaden findet man heutzutage vor allem in Innenstädten, bei modernen Kaufhäusern und anderen Geschäftsbauten. Diese Gebäude sorgen für einen exklusiven Eindruck und prägen das Bild einer modernen Stadt. Aufgrund des technischen Fortschritts sind die Preise gefallen und so lassen sich die gläsernen Fassaden mittlerweile auch im privaten Bereich finden.
Bei den Häusern handelt es sich in der Regel nicht um Altbauten, sondern um moderne Gebilde, wo die Fassaden dem Haus zu einer stimmigen Gesamtoptik verhelfen. Es ist daher nicht sonderlich verwunderlich, dass die Fassaden einen eckigen Aufbau besitzen und äußerlich einem Sommergarten oder Wintergarten ähneln.
Während ein Wintergarten stets nur an der Fassade angebaut wird und die Räume somit weiterhin dunkel bleiben, sieht es bei einer schönen Glasfassade anders aus. Diese vergrößern den Wohnraum und verbessern auch gleichzeitig die Lichtintensität – Frühstücken unter einem Glasdach ist somit ohne weitere Schwierigkeiten möglich.
Auch äußerlich kann eine solche Fassade an die bauliche Beschaffenheit des restlichen Hauses angepasst werden, sodass sogar Konstruktionen mit Giebeldach möglich sind.
Eine wichtige Rolle beim Design spielt auch das Trägermaterial. Infrage kommen die folgenden Möglichkeiten:
Bei modernen Konstruktionen wird in der Regel auf ein wartungsarmes Material, wie Edelstahl oder Aluminium gesetzt. Diese Metalle besitzen einen natürlichen Glanz, wobei durch Pulverbeschichtung auch eine andere Optik erreicht werden kann. Hauptvorteil beider Metalle ist, dass diese quasi rostfrei sind.
Bei Edelstahl gibt es allerdings einige Ausnahmen, denn nicht jeder Edelstahl ist automatisch rostfrei. So muss rostfreier Edelstahl einen Chromanteil von mindestens 10 Prozent besitzen. Zum Abschluss sei noch einmal Holz zu nennen.
Holz ist ein natürlicher und nachwachsender Rohstoff, der durch seine Struktur für ein “warmes” Raumklima sorgt. Allerdings ist Holz wartungsintensiv, denn unbehandeltes Holz kann leicht zu schimmeln beginnen und darüber hinaus morsch werden. Um diesen Effekt hinauszuzögern, wird das Material lasiert. Für dauerhaften Schutz sollte die Lasur 2 mal im Jahr erneuert werden.
Fassaden aus echtem Klarglas sind sowohl sicher als auch energieeffizient. Letzteres wird durch die Verwendung von Sicherheitsglas sichergestellt. Dabei kann die Fassade entweder einschalig sein oder aber aus mehreren Elementen bestehen.
Im ersten Fall wird die Glasplatte direkt mit der Halterung verbunden und ist somit ein starres Objekt. Anders sieht es bei der Elementverglasung aus. Dabei werden mindestens 2 Glasscheiben in einer Halterung zusammengefasst, wobei zwischen den Scheiben Edelgas eingeströmt wird.
Dadurch wird ein ähnlicher Dämmeffekt wie bei gewöhnlichen Glasfenstern erreicht.
Tipp: Je geringer der Wärmedurchgangskoeffizient (U–Wert) ist, desto besser schirmt das Glas die Umgebungstemperatur ab.
Grundsätzlich wird in Außenbereichen Sicherheitsglas verwendet, wobei es sich genau genommen um Verbundscheiben–Sicherheitsglas (VSG) handelt. Dabei werden mehrere einzelne Floatglasscheiben zusammengefasst, wobei zwischen den Glasplatten eine dünne Kunststofffolie eingezogen wird.
Bei einem Schlag auf die Scheibe verfangen sich Splitter in der Folie, sodass das Verletzungsrisiko, aber auch die Robustheit erhöht wird. Weiterhin besteht die nach außen gerichtete Scheibe aus Einscheiben–Sicherheitsglas (ESG). Hierbei handelt es sich um eine Glasscheibe, die nach der Produktion langsam abgekühlt wird. Durch den Kühlprozess wird das Glas deutlich härter als gewöhnlich.
Je langsamer der Prozess durchgeführt wird, desto härter wird das Glas. In der stärksten Ausprägung ist vom teilvorgespannten Glas (TVG) die Rede. Das Glas selbst kann selbstverständlich auch noch getönt oder satiniert werden, wodurch zusätzlich die Privatsphäre geschützt wird.
Auch wenn das Glas selbst bereits ziemlich sicher ist, so gibt es darüber hinaus noch weitere Schutzmechanismen und selbstverständlich werden auch die Glasscheiben selbst nach ihrem Einbruchschutz (Widerstandswert) getestet. Dieser Wert wird in die Klassen RC1 bis RC6 unterteilt.
Bei einem RC3 klassifizierten Glas wird das Glas mit Werkzeug nach 5 Minuten durchbrochen. Anders sieht es bei RC6 aus. In solchen Fällen hält das Glas rund 20 Minuten stand. Darüber hinaus gibt es noch die Klassifizierungen P1A, P2A, P3A, P4A, P5A sowie P6B, P7B und P8B.
Gläser mit einer A–Endung (beispielsweise P3A) sind zwar einbruchshemmend, bieten aber keinen Einbruchschutz – dies wird nur mit einem Glas mit B–Endung erreicht (wie P7B). Beim Einbau einer Glasfassade muss auf diesen Umstand geachtet werden.
Der Einbruchsschutz kommt somit eine bedeutende Rolle zu, wobei zu erwähnen ist, dass Glasfassaden eine B–Verglasung besitzen sollten, während bei Glasdächern auf ein A–Glas zurückgegriffen werden darf. Die Bruchfestigkeit wird hingegen durch die Verwendung von Verbundscheiben–Sicherheitsglas gewährleistet.
Dieses Glas ist hochfest und dank der Verwendung von Folie werden Splitter von dieser aufgefangen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Brandschutz. Dieser wird durch eine sogenannte Brandschutzverglasung sichergestellt. Wie beim Thema Sicherheit wird Brandschutzglas ebenfalls in mehrere Klassen unterteilt. Die Klassifizierung sieht dabei wie folgt aus:
Zur Erklärung: F ist der sogenannte Feuerwiderstand und wurde mittlerweile durch das Kürzel E abgelöst. Die Zahl hinter dem Kürzel steht für den Zeitraum, den das Glas direkten Feuer widerstehen kann. Der Brandschutz richtet sich dabei allerdings nicht nur auf das Glas, sondern auch auf das Trägermaterial.
Definiert ist der Brandschutz in der EU–Norm 13501–2. Diese Norm richtet sich allerdings nicht nur an Glasprodukte, sondern auch an andere Elemente im Bereich des Trockenbaus.
Nicht nur der Schutz vor Hitze und Wärmedämmung nehmen im Alltag eine tragende Rolle ein, sondern auch der gegenteilige Effekt. Da Glasfassaden teils überdacht sind und somit einen Wintergarten ersetzen können, kommt dem UV–Schutz eine wichtige Rolle zu. Hintergrund ist, dass Glas von Haus aus einen nur geringen Schutz gegenüber UV–Strahlung bietet.
Um diesen Effekt zu vermindern, kann im ersten Schritt auf getöntes Glas gesetzt werden, wodurch ein Teil der Strahlung reflektiert wird. Eine interessante Alternative hierzu ist das sogenannte “Intelligente Glas”. Bei diesen Glasarten dunkelt sich das Glas je nach Sonneneinstrahlung (oder Intensität) von selbst ab.
Dabei werden drei Verfahren voneinander unterschieden:
Thermochromes Glas funktioniert mittels Edelgase, die grundsätzlich durchsichtig sind. Erhitzt sich die Scheibe, so dunkelt sich die Scheibe automatisch ab (dieser Effekt wird bei Erkaltung umgekehrt). Selbiges ist auch beim Thermochromen Glas der Fall. Allerdings spielt hierbei nicht die Wärme eine Rolle, sondern die Intensität.
Je stärker die Sonne auf das Glas scheint, desto dunkler wird die Scheibe. Nimmt die Intensität ab, wird der Effekt umgekehrt. Ermöglicht wird dies durch eine spannungsführende Folie, die zwischen den Scheiben zu finden ist. Photochromes Glas basiert auf demselben Effekt wie Thermochromes Glas.
Der einzige Unterschied liegt allerdings in der Einstrahlung, denn während bei der Thermochromie die Temperatur eine Rolle spielt, kommt es bei der Photochromie auf die Intensität an. Zum Abschluss wäre noch das LC–Glas zu nennen. LC ist hierbei ein Akronym für “Liquid Crystal” und basiert auf derselben Technik, die auch für Fernseher und Computermonitore genutzt wird.
Die Flüssigkristalle sind von Haus aus durchsichtig. Je stärker die Sonne auf die Scheibe scheint, desto milchiger werden die Flüssigkristalle. Somit dunkelt sich eine solche Glasscheibe nicht ab, sondern ähnelt stärker einem Milchglas. Da so mehr Licht in den Innenraum fallen kann, ist dies vor allem bei flächigen Bauten wie Fassaden sehr beliebt.
Eine Glasfassade ist im Vergleich zu einer herkömmlichen Klinkerfassade in der Anschaffung deutlich teurer. Die Einsparungen kommen erst mit fortschreitender Dauer. Neben den Einsparungen in Form von Heizkosten, können darüber hinaus auch noch weitere Einspareffekte generiert werden, wobei dies vor allem im Sommer der Fall ist. Dank des Einfalls von natürlichem Licht, muss die Beleuchtung seltener eingeschaltet werden, wodurch es wiederum zu Einsparungen kommt.
Eine einfache Klinkerfassade kostet pro Quadratmeter zwischen 150 und 450 Euro (je nach Wahl der Steine). Bei einer Glasfassade sieht es etwas anders aus. Diese Fassaden sind von Haus aus etwas teurer (zwischen 250 und 800 Euro pro Quadratmeter), wobei der Wahl zwischen einer einschaligen und einer Elementfassade eine große Rolle zukommt.
Auch wenn die Anfangsinvestitionen hoch sind, können sich diese bereits nach wenigen Jahren amortisieren. Vor allem bei mehrfach verglasten Fassaden ist dieser Effekt spürbar und es ist nicht verwunderlich, dass es sogar Saunen mit Glasfronten gibt, ohne dass die Wärme nach außen dringt.
Vor allem bei kleinen Häusern kann eine Glasfassade wertsteigernd sein, wobei die Frage, wie viel Quadratmeter verglast sein sollten, nicht abschließend geklärt werden kann (denn es kommt stets auf die Beschaffenheit und Bauform des Hauses an). Unabhängig von dieser Frage kann festgehalten werden, dass durch eine Glasfassade das Erscheinungsbild des Hauses modernisiert wird.
Das hat den großen Vorteil, dass es für potenzielle Käufer deutlich attraktiver erscheint, da so beispielsweise ein Wintergarten nicht nachträglich angebaut werden muss. Es ist daher empfehlenswert, bereits beim Kauf auf eine hochwertige Fassade mit Mehrfachverglasung zu setzen, da so das Maximum des Kaufpreises herausgeholt werden kann.
Tipp: Eine Glasfassade stellt eine Erweiterung des Wohnraums dar und muss entsprechend vorher durch das Bauamt genehmigt sein. Im Schnitt liegen die Kosten bei rund 800 Euro pro Antrag.
Egal ob Bungalow oder Hochhaus, Glasfassaden haben wie große Fenster auch den Vorteil der einfachen Reinigung. Dies wird durch die glatten Flächen des Glases ermöglicht. Dadurch muss zudem seltener auf teure Reinigungsmittel zurückgegriffen werden. Die folgenden Mittel reichen bereits aus:
Je nachdem, für welches Mittel sich entschieden wird, wird dieses flächig aufgetragen und im Anschluss mit einem weichen Tuch abgewischt. Sollten dazwischen einmal hartnäckige Verschmutzungen zu finden sein (wie beispielsweise Vogelkot), so sollte das Reinigungsmittel länger auf dem Schmutz verbleiben.
Der falsche Ansatz wäre, das Glas mit einem scharfen Reinigungsmittel wie beispielsweise einer Scheuermilch oder einem Topfreiniger zu reinigen. Dadurch kann es zu Kratzern kommen und im schlimmsten Fall wird Glaskorrosion ausgelöst.
Die Reinigung selbst wird durch kreisende Bewegungen oder bei einem Abzieher in waagerechten Bewegungen durchgeführt. Sobald der Schmutz entfernt wurde, wird die Scheibe mit einem trockenen Tuch poliert. Optional kann im Anschluss noch eine Versiegelung aufgetragen werden.
Dabei handelt es sich um spezielle Versiegelungen, die sich in die Poren des Glases anreichern. Dadurch entsteht eine besonders glatte Fläche und Schmutz bleibt nicht haften. Weiterhin wird einfacher Dreck durch den sogenannten Lotuseffekt abgespült.
Eine Glasfassade für ein Wohnhaus ist zwar seltener zu finden, die Vorteile sind allerdings enorm. Zuerst einmal wird die Fläche stärker belichtet, wodurch künstliches Licht seltener eingesetzt werden muss. Dadurch kommt es bereits zu ersten Energieeinsparungen. Das ist allerdings noch nicht alles, denn bei Verwendung einer Elementfassade (diese bestehen aus mehrfach verglasten Elementen), können auch noch Heizkosten eingespart werden.
Glasfassaden können allerdings auch noch einen wertsteigernden Effekt besitzen. Aufgrund der hohen Attraktivität profitieren kleine und große Häuser von einer solchen Fassade. Nicht zu verachten ist auch die Reinigung. Diese kann dank der glatten Oberflächen mit kostengünstigen und weichen Reinigungsmitteln durchgeführt werden.
Glasfassaden für Wohnhäuser lassen viel Tageslicht in den Innenraum und sorgen somit sogar für weitere Energieeinsparungen.
Durch den Einsatz von Isolier– oder Wärmeschutzglas gelten Glasfassaden als energieeffizient. In Verbindung mit intelligentem Glas kann noch einmal mehr eingespart werden.
Bauartbedingt werden Glasfassaden in zwei Kategorien unterteilt. So gibt es einschalige Fassadenverkleidungen sowie Elementfassaden.
Eine Glasfassade sollte grundsätzlich nur mit weichen Reinigungsmitteln wie Glasreiniger, Spiritus oder einer Seifenlauge unter Benutzung eines weichen Tuchs oder Abziehers gesäubert werden.
Dank der Verwendung von Sicherheitsglas sind Glasfassaden so sicher wie andere Konstruktionen und überdies auch langlebig.
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