Kathedral Glas ist ein dekoratives Glas, das sich durch seine charakteristische, unebene Oberfläche und die farbigen, transluzenten Muster auszeichnet. Dieses Glas bietet nicht nur einen effektiven Sichtschutz, sondern wird auch häufig in historischen Gebäuden, Kirchenfenstern und modernen Innenräumen verwendet, um eine besondere Lichtstimmung und visuelle Akzente zu schaffen. Es ist in einer Vielzahl von Farben und Texturen erhältlich und verleiht jedem Raum eine besondere Atmosphäre.
Kathedralglas, wie es heutzutage bekannt ist, stammt ursprünglich aus dem Mittelalter und wurde dort in religiösen Behausungen verwendet. Ein Grund dafür war, dass dieses Glas damals noch in Schablonen aus Holz gegossen wurde und erst im Anschluss (durch Hämmern) seine Struktur bekam – den einfachen Leuten war dieses Glas schlicht viel zu teuer.
Das wellige Design sorgte weiterhin für den nötigen Schutz der Privatsphäre, sodass trauernde oder betende Personen nicht gestört wurden. Zu den gängigen Häusern, die im Mittelalter dieses Glas erhielten, gehörten unter anderem:
Dank der modernen Technik konnten die Kosten deutlich gesenkt werden und Ornamentverglasung wird mittlerweile industriell produziert. Durch die Massenfertigung konnten allerdings nicht nur erstmals große Scheiben gefertigt werden, auch die Variationen sind gestiegen.
Zur Ornamentverglasung gehören alle Glasarten, die von Haus aus eine gemusterte Struktur aufweisen. Zu den beliebten Varianten zählen beispielsweise Listral-Glas oder Master Carre Glas. Durch die Art der Lichtbrechung wird die Silhouette verschleiert, allerdings ist die Struktur weiterhin klar, wodurch viel Licht in den Innenraum fallen kann.
Beim Milchglas handelt es sich dagegen um gewöhnliches Flachglas, das entweder mittels Sandstrahltechnik oder einem Ätzverfahren seine milchige Oberfläche erhielt (ebenso durch Tönungen oder Milchglasfolie). Das Glas ist blickdicht und bietet einen besseren Schutz der Privatsphäre, allerdings auf Kosten der Lichtdurchlässigkeit.
Traditionell wird Kathedralglas in kleingehämmerter Form verbaut. Im Gegensatz zur großgehämmerten Variante ist das Muster kleinteiliger. Waren im Mittelalter die Abstände noch ungleichmäßig, so hat sich dies mittlerweile geändert. Auch beim Wort “kleingehämmert” handelt es sich um ein Anachronismus, denn das Glas wird heutzutage gewalzt und nicht mehr gehämmert.
In der Religion nimmt Glas einen wichtigen Aspekt ein. Die Buntglasfenster von Kirchen sorgen nicht nur für ein Farbspektakel, sondern soll den Menschen zugleich Demut lehren. Im Falle von Bleiglasfenstern mit gehämmerter Oberfläche geht es hingegen um Erneuerung.
Farbspiele wurden in der Religion häufig eingesetzt – sei es der eigenen Darstellung geschuldet oder aber aus mythischen Gründen. Da im Mittelalter viele Menschen nicht lesen konnten, wurde durch Bleiglas einzelne Szenen bildlich dargestellt, an dem sich Gläubige orientieren konnten.
Der Ornamentverglasung kommt eine bedeutende Rolle zu, was auch mit der Farbgebung zu tun hat. Klares Glas musste nach dem Niedergang der Antike erstmal wiederentdeckt werden und so standen durchsichtige Fenster unter anderem für Reinheit. Sobald Sonnenlicht durch die Fenster kroch, war von Erneuerung die Rede, denn die Komposition wurde mit einem Baum assoziiert (der für Erneuerung steht).
Heutzutage umgibt Ornamentverglasung kein Mythos mehr. Eine gewisse Andacht und Demut bleibt in Kirchen aber auch heute noch erhalten. Dieses dekorative Design kann dabei auch in das heimische Wohnzimmer portiert werden, wobei dank Sicherheitsverglasung eine hohe Belastbarkeit garantiert wird.
Im Wohnbereich kann das Glas unter anderem als Ganzglastür für das heimische Wohnzimmer verwendet werden. Im Gegensatz zu anderen Modellen bleibt so die Privatsphäre gewahrt und die Eleganz nimmt zu.
Kathedralglas ist grundsätzlich von einer klaren Struktur. Ergänzt werden kann dies beispielsweise durch Glasabtrennungen aus Milchglas. Dadurch können dem Raum neue Akzente verliehen werden, wobei gläserne Lampenschirme diesen Effekt nochmals ausdehnen.
Ornamentverglasung sieht grundsätzlich sehr stilvoll aus und bietet eine Reihe von dekorativen Akzenten. Durch die gewölbte Struktur eignen sich besonders Naturthemen zur Gestaltung des Raums. So können im Sommer Yuccapflanzen und Blumen mit hellem Blütenstand für ein passendes Design sorgen. Ornamentglas hat aber auch noch den Vorteil, dass die Silhouette verschleiert wird.
Strukturgläser gibt es in den unterschiedlichsten Ausprägungen. Dies geht unter anderem auf die Technik zurück. Gewöhnliches Floatglas wird dabei in Form gebracht und die noch weiche Scheibe im Anschluss gewalzt – so entsteht ein gleichmäßiges Muster. Interessante Strukturgläser sind übrigens:
Dank moderner Methoden kann bereits erstelltes Ornamentglas eingefärbt werden. Hierzu eignen sich Tönungen besonders gut, die eine unterschiedliche Farbgebung erzeugen. Tönungen bleichen mit der Zeit aus, wodurch der Effekt verschwindet. Alternativ dazu können andere Oxide im Produktionsprozess eingesetzt, die eine dauerhafte Farbgebung zur Folge haben.
Glas gilt grundlegend als poröses und brüchiges Material. Dieser Effekt wird durch viele Filme noch einmal verstärkt, wo das verwendete Zuckerglas eindrucksvoll zerspringt. In der Realität sieht dies völlig anders aus. Sicherheitsglas ist stabil genug, um selbst Schlägen mit Werkzeugen standzuhalten. Das Glas wird dabei im Floatverfahren hergestellt, gewalzt und im Anschluss langsam abgekühlt – dadurch erhält es eine stabile Oberfläche.
Und damit kommen wir zum Sicherheitsglas. In Innenbereichen wird vornehmlich Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) verwendet. Während der Produktion handelt es sich dabei um eine gewöhnliche Flachglasscheibe, die erst durch den Kühlprozess eine harte Oberfläche erhält.
Die Ornamentverglasung kann in der VSG-Variante auch im Außenbereich verwendet werden. Dabei werden mehrere einzelne Glasscheiben in Sandwichbauweise zusammengefügt, wobei zu einer besseren Härte die äußere Glasscheibe aus ESG-Glas besteht.
ESG-Glasscheiben lassen sich aufgrund ihrer Eigenschaften nicht zuschneiden. Beim VSG-Glas kommt es darauf an, ob ESG-Glas verbaut wurde. Falls ja, lässt sich auch dieses nicht zuschneiden.
Mit Preisen um die 50 Euro pro Quadratmeter ist Echtglas nicht gerade günstig. Alternativ dazu kann für Balkonüberdachungen oder Türeinsätzen auf Plexiglas zurückgegriffen werden. Die Preise dieser Platten beginnen bei rund 20 Euro und lassen sich darüber hinaus auch einfach zuschneiden.
Das Kunstglas kann dabei durchaus eine sinnige Alternative darstellen. Es muss aber beachtet werden, dass das Glas nach rund 20 Jahren vergilbt ist und ersetzt werden sollte.
Beim Kathedralglas hat man die Wahl zwischen klein- und großgehämmert. Damit ist allerdings stets nur das Muster gemeint. Das grobe Muster eignet sich für große Räume, da so die Lichtbrechung besser in den Raum eindringen kann. Bei kleinen Räumen ist die feinere Variante die bessere Wahl.
Zur Pflege eignen sich grundsätzlich weiche Reinigungsmittel wie Glasreiniger, Glaspolitur oder Spiritus. Weiterhin sollten stets nur weiche Tücher genommen werden, da diese keine Kratzer auf der Oberfläche hinterlassen.
Die Bezeichnung Kathedralglas stammt noch aus dem Mittelalter. Damals wurde dieses klare Glas unter anderem in Friedhofskapellen oder Kirchen angewendet. Hierbei galt das Farbspiel als ein Zeichen der Erneuerung. Dieses Ornamentglas kann überdies auch noch die Bezeichnung “groß- oder kleingehämmert” aufweisen.
Damit ist grundsätzlich stets nur das Muster gemeint. Die Bedeutung “hämmern” geht ebenfalls auf das Mittelalter zurück, als das Muster noch mit einem Hammer eingestanzt wurde. Heutzutage kommen Walzen zum Einsatz, die für ein gleichmäßiges Muster sorgen.
Bei Kathedralglas handelt es sich um eine Glasart, die im Floatverfahren hergestellt und im Anschluss durch Walzen welliges Design erhält.
Altehrwürdig wird Kathedralglas in Kirchen oder aber Friedhofskapellen eingesetzt. Dank moderner Mittel wird es mittlerweile auch in Dekoelementen oder bei Ganzglastüren verwendet.
Im Gegensatz zu den glatten Varianten besitzt Kathedralglas eine wellige Oberfläche, wodurch es zu den Strukturgläsern zählt.
Auch wenn es sich um eine Ornamentverglasung handelt, reinigt man Kathedralglas am besten mit einem weichen Tuch und Reinigungsmittel.
Kathedralglas gibt es von Haus als klein- oder großgehämmerte Variante. In beiden Fällen ist damit die Körnung des Musters gemeint. Individuelle Anpassungen sind nach Absprache möglich.
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