Bei der Auswahl des Materials für eine Terrassenüberdachung stehen Glas und Polycarbonat als beliebte Optionen zur Verfügung. Glas bietet eine klare, ästhetisch ansprechende Sicht und hohe Langlebigkeit, ist jedoch in der Regel teurer und schwerer. Es erfordert eine robuste Konstruktion und kann bei Glasbruch ein Sicherheitsrisiko darstellen. Polycarbonat hingegen ist leichter, schlagfest und bietet eine gute UV- und Wetterbeständigkeit.
Es ist kostengünstiger als Glas und lässt sich einfacher installieren, bietet jedoch oft nicht die gleiche optische Klarheit und kann im Laufe der Zeit verkratzen oder trüben. Beide Materialien haben spezifische Vor- und Nachteile, die je nach individuellen Anforderungen an Wartung, Budget und Designästhetik abgewogen werden sollten.
Auf dem Markt für Balkon- und Terrassenüberdachungen gibt es sowohl Modelle aus Glas als auch aus Kunststoff, genauer gesagt Polycarbonat. Doch zwischen den beiden Materialien unterschieden sich mehr als nur die Haltbarkeit und Kostenstruktur. Segmente aus Klarglas bestechen hierbei durch ihre klare Optik und hohe Haltbarkeit.
Die Haltbarkeit ist dabei durch das eingesetzte VSG-Glas (Verbund-Sicherheitsglas) begründet. Weiterhin sind Glaseinsätze einfach zu reinigen und können auch noch nach vielen Jahrzehnten eingesetzt werden. Ebenso tragen die Glasplatten zur Heizkostenregulierung bei.
Deutlich günstiger sind die Modelle aus Polycarbonat (PC). Dabei handelt es sich häufig um Doppelstegplatten mit Hohlkammern, sodass eine gewisse Stabilität gewährleistet wird. PC-Platten haben allerdings auch einige Nachteile. Zuerst einmal vergilben die Kunststoffplatten mit der Zeit.
Weiterhin kommt es häufig zu Kondensation (ein Effekt, der sich auch nicht durch opale oder IQ-Polycarbonatplatten verhindern lässt). Durch die Vergilbung werden die Platten mit der Zeit spröde und es kommt zur Rissbildung – spätestens dann muss die Platte ausgetauscht werden.
Zusammengefasst bedeutet das:
Sicherheit ist im Innen- und Außenbereich das A und O. Das gilt selbstverständlich für Terrassenüberdachungen aus Glas als auch aus Polycarbonat. Wie bereits erwähnt wird Polycarbonat durch die UV-Strahlung mit der Zeit spröde und kann dann den Ansprüchen nicht mehr genügen.
Bis es dazu kommt, vergehen im Schnitt zwischen 10 und 15 Jahren, sodass man die PC-Platten nicht jährlich austauschen muss. Noch besser sind nur die Modelle aus Sicherheitsglas.
Das Glas kann nicht vergilben und dank der Verbund-Bauweise kann eine solche Scheibe hohe Lasten auch noch nach Jahrzehnten aushalten – nicht umsonst gibt es sogar begehbare Glasplatten mit einer Traglast pro Quadratmeter von 250 Kilogramm. Auch kommt es nicht zur Kondensation, wodurch das Klima im Innenraum besser bleibt. Diese Vorteile werden sich durch den höheren Preis erkauft.
Die Montage einer Terrassenüberdachung aus Glas beginnt immer zuerst beim Halter für die Hauswand. Dieser wird im ersten Schritt an der Hauswand angehalten und mittels einer Wasserwaage ausgerichtet.
Ist diese nivelliert, werden die Bohrlöcher markiert – jetzt kann der Halter abgenommen und die Löcher gebohrt werden. Schließlich werden die Dübel eingeschlagen, die Wandhalterung angesetzt und verschraubt.
Danach geht es weiter, indem Stützpfosten und Verstrebungen mit der Wandhalterung verschraubt und ebenfalls gesetzt werden. In diesem Zusammenhang sind mögliche Dichtungen und weiteres Anbaumaterial anzubringen. Zum Abschluss werden schließlich die Glassegmente eingesetzt.
Tipps: Bei Hauswänden mit Außendämmung müssen tiefere Schrauben und längere Dübel verwendet werden.
Polycarbonatplatten sind im Vergleich zum Glas deutlich günstiger, allerdings bleibt der Eindruck einer günstigen Optik bestehen. Dies liegt an der Struktur selbst, denn nur als Stegplatte bleibt das Polycarbonat auf Dauer stabil. Mit Fortschreiten des Alters bleibt Schmutz und Dreck am PC hängen (da PC zum Teil atmungsaktiv und feuchtigkeitsdurchlässig ist).
Eine Terrassenüberdachung aus Glas mit Sonnenschutz wirkt in der Gesamtheit deutlich wertiger. Weiterhin können einzelne Segmente einen milchigen oder getönten Effekt besitzen. Auf Dauer bleiben Glasscheiben stabil und besitzen auch nach Jahrzehnten ihren natürlichen Glanz.
Bei der Reinigung gleichen sich Polycarbonat- und Glasscheiben. So darf man bei beiden Materialien nur weiche Reinigungsmittel verwenden und auch der Einsatz eines groben Schwamms sollte möglichst unterlassen werden, denn beide Materialien sind kratzempfindlich.
Als Reinigungsmittel kommen daher nur die folgenden Reiniger infrage:
Während bei einer Glasscheibe direkt mit einer der oben genannten Reiniger begonnen werden kann, muss man eine PC-Platte vorher mit einer weichen Seifenlauge behandeln (so wird grober Schmutz entfernt). Erst danach kann ein Glasreiniger oder Spiritus eingesetzt werden. Alternativ dazu gibt es spezielle Kunststoffreiniger, der denselben Effekt besitzen.
Nach der eigentlichen Reinigung, die in kreisrunden Bewegungen durchgeführt wird, ist die Platte zu polieren.
Tipp: Mit einer Nano- und Glasversiegelung findet Schmutz auf einer Glasplatte keinen Halt. Um PC-Platten vor einer Vergilbung zu schützen, können diese mit einer UV-Versiegelung behandelt werden.
Eine Terrassenüberdachung aus Polycarbonat gibt es zu Preisen ab rund 1.500 Euro. Bei DIY-Varianten lassen sich nochmals Kosten sparen, denn die PC-Platten gibt es im Schnitt zu Preisen ab rund 20 Euro pro Quadratmeter. Alternativ dazu sind Verbundglasscheiben pro Platte rund 30 Euro teurer.
Es verwundert daher nicht, dass Modelle aus Glas etwa doppelt so viel kosten (die Preise beginnen bei rund 3.000 Euro). Dafür sind die Folgekosten geringer und auch die Reinigung einer Terrassenüberdachung aus Glas ist geringer.
Vor allem im Internet gibt es eine Vielzahl an Anbieter, die sowohl Terrassen aus Glas und aus Polycarbonat anbieten. Dementsprechend ist es sinnvoll, sich vorher zu überlegen, welche Produktlinie die richtige Wahl darstellt. Soll der Schutz der Balkon- oder Terrassenüberdachung nur Übergangsweise genutzt werden, so reichen Modelle aus Polycarbonat aus. Langanhaltenden Schutz gibt es hingegen nur mit Modellen aus Glas.
Neben den vielen Unternehmen, die ihre Produkte online anbieten, kann auch der Besuch des örtlichen Fachhandels sinnvoll sein. Diese sind meistens spezialisiert genug und können das Produkt vorab planen.
Unser Tipp: Suchen Sie sich einen Anbieter aus, der beide Möglichkeiten anbietet. Eventuell ist das Gestell tragend genug, als das PC-Platten in naher Zukunft durch Echtglas ausgetauscht werden können.
Bei der Wahl zwischen einer Terrassenüberdachung aus Glas oder Polycarbonat sollte man nicht nur das eigene Budget kennen, sondern auch den Sinn und Zweck hinterfragen. So sind Modelle aus Polycarbonat zwar günstiger, wirken allerdings nicht sonderlich edel und auch der Sonnenschutz lässt zu wünschen übrig.
Überdachungen im Glas sind dagegen rund doppelt so teuer, bieten allerdings umfangreiche Maßnahmen zur Veredelung an. Ob Milchglas, getönte Scheiben oder ein Sonnenschutz – all dies ist realisierbar. Weiterhin ist die Reinigung sehr einfach und auch in der Wertbeständigkeit können die Modelle aus Glas überzeugen.
Glas ist im Allgemeinen langlebiger gegenüber Kratzern und behält seine Klarheit über Jahre. Polycarbonat ist widerstandsfähiger gegen Bruch, kann jedoch UV-bedingt vergilben.
Beide Materialien bieten UV-Schutz, wobei viele Polycarbonat-Optionen einen zusätzlichen UV-Schutz bieten, der auch nach vielen Jahren nicht abnimmt.
Polycarbonat ist extrem schlagfest und gilt als nahezu unzerbrechlich, was es zu einer sicheren Wahl für Überdachungen macht, besonders in Gegenden mit häufigem Hagel.
Glas ist in der Anschaffung und Installation teurer als Polycarbonat. Wenn Budget eine Rolle spielt, könnte Polycarbonat eine kosteneffektivere Option sein.
Das Austauschen des Materials kann komplex sein und hängt von der bestehenden Konstruktion ab. Eine Neuplanung und -installation könnten erforderlich sein, insbesondere wenn von Polycarbonat zu Glas gewechselt wird, da Glas ein schwereres Stützsystem benötigt.
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