Kastenfenster sind Fenster aus zweischaligen Bauelementen mit zwei getrennten Fenstern. Die beiden Fenster lassen sich unabhängig voneinander öffnen. In der Regel sind aber beide Fenster an einer einzigen Zarge (z.B. Stahlumfassungszarge) bzw. an einem einzigen umlaufenden Futter befestigt. Es gibt aber auch Modelle, bei denen jede Fensterseite über eine eigene Zarge verfügt. Bei dieser Variante ist der Schallschutz noch einmal höher als bei den Modellen mit einer Zarge.
Ein Kastenfenster ist ein besonderer Fenstertyp, der sich durch folgende Eigenschaften auszeichnet:
Kastenfenster sind durch ihre besondere Bauweise regulären Fenstern in einigen Punkten überlegen. Dazu gehören vor allem die Schall- und Wärmedämmung (Alternative: Wärmeschutzglas). Das liegt schon alleine an der Tatsache, dass zwei Fenster besser abdichten als ein Fenster. Zudem dämmt das Luftpolster im Zwischenraum zusätzlich und erhöht die Dämmwirkung der beiden Fenster. Kastenfenster können daher auch als die frühen Vorläufer der modernen Mehrfachverglasung gesehen werden.
Schallschutzfenster mit einem Drei-Scheiben-Aufbau erreichen einen Schallschutz von bis zu 49 dB. Das bedeutet Schallschutzklasse 5. Kastenfenster können dies noch übertreffen. Sie erreichen bis zu 60 dB Schallschutzwirkung. Das liegt vor allem am zusätzlichen Zwischenraum zwischen den beiden Fensterscheiben.
Kastenfenster zeichnen sich in der Regel auch durch eine ausgezeichnete Wärmedämmung aus. Um diese zu erreichen, müssen die Fenster perfekt abgedichtet sein. Das ist wichtig, damit keine Wärmebrücken entstehen. Dazu ist der fachgerechte Einbau durch einen Fachbetrieb nötig. Es dürfen sich keine Zwischenräume in den Fugen bilden. Auch ist es wichtig, baulich die Bildung von größeren Mengen an kondensierendem Wasser im Kastenzwischenraum zu vermeiden. Denn das könnte im schlimmsten Fall zur Bildung von Schimmel führen.
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Kastenfenster können unterschiedlich konstruiert werden. Es unterscheidet sich vor allem die Richtung der Öffnung der einzelnen Fensterflügel und die Tatsache, ob das Fenster nur aus einer Glasscheibe oder aus mehreren Flügeln besteht.
Bei manchen Modellen lassen sich alle Flügel nach innen öffnen.
Diese Variante nennt sich „Berliner Fenster“ oder „Wiener Fenster“. Diese Typen sind leicht zu bedienen und zu reinigen. Zudem sind sie beständiger gegenüber der Witterung als andere Fenstertypen. Ein Nachteil dieser Form ist, die oft relativ geringe Größe der verbauten Glaselemente. Außerdem müssen die äußeren Scheiben kleiner sein, als die inneren Scheiben. Denn nur so lässt sich das Fenster vollständig öffnen.
Die zweite Variante wird gerne als „Hamburger Fenster“ oder „Grazer Fenster“ bezeichnet. Diese Fenstertypen sind optisch besonders charmant. Zudem können deutlich größere Glasflächen verbaut werden. Bei dieser Variante ist der Zwischenraum zwischen den beiden Fenstern frei und kann zum Beispiel für Dekorationen oder Blumen genutzt werden. Ein Nachteil ist allerdings, dass sich die Scheibe des äußeren Fensters von innen nur schwer reinigen lässt. Zudem ist der äußere Teil des Fensters mehr der Witterung ausgesetzt. Daher sind diese Kastenfenster nicht so langlebig wie ein Berliner bzw. Wiener Fenster.
Wie bei einem regulären Fenster bestimmten auch bei einem Kastenfenster unterschiedliche Faktoren den endgültigen Preis. Schon allein aufgrund der Konstruktion und des erhöhten Materialbedarfs sind Kastenfenster teurer als andere Fenster. Kastenfenster sind ein besonderer Fenstertyp. Es gibt sie nicht von der Stange, sondern sie werden individuell nach Maß gefertigt. Nur ausgewählte Fensterbaufirma bieten überhaupt Kastenfenster an. Das macht Kastenfenster zu einem vergleichsweise teuren Bauteil.
Im Einzelnen sind die Kosten bei einem Kastenfenster von folgenden Faktoren abhängig:
Beim Austausch eines Kastenfenster können die folgenden Kosten anfallen:
Da es sich bei Kastenfenstern in der Regel um Sonderanfertigungen handelt, gibt es wenige Angaben zu Durchschnittsgrößen und auch keine Standardmaße. Kastenfenster werden immer an die aktuellen Gegebenheiten angepasst. Bei einem Austausch muss der Fachbetrieb genau Maß nehmen, damit das neue Fenster das alte passgenau ersetzt.
Die meisten Kastenfenster sind rechteckig. Es gibt aber auch Modelle, die oben abgerundet sind. Ihr Austausch ist teurer als der Austausch eines rechteckigen Modells.
Das Material der Wahl bei einem Kastenfenster ist Holz. Traditionelle Kastenfenster sind immer aus Holz gefertigt. Das macht einen großen Teil Ihres Charmes aus.
Neue Kastenfenster können aber auch mit einem Kunststoffrahmen gefertigt werden. Dieser kann dem Holzrahmen optisch nachempfunden werden. Kastenfenster aus Kunststoff sind pflegeleichter und günstiger als Holzfenster. Inzwischen gibt es auch Kastenfenster mit Aluminiumrahmen. Diese sind teilweise sogar in denkmalgeschützten Gebäuden zugelassen
Bei Kastenfenstern handelt es sich oft um historische Fenster, die sich schon lange im Gebäude befinden. Kastenfenster machen oft den Charme einer Fassade aus und sind vom Gebäudebild nicht zu trennen. Doch auch an Kastenfenstern nagt der Zahn der Zeit und irgendwann steht die Modernisierung an. Da stellt sich die Frage, ob es sofort ein neues sein muss?
Manchmal reicht es, wenn Sie bei einem alten Kastenfenster nur das Fensterglas austauschen, um es zu modernisieren. Das ist deutlich günstiger als der komplette Fenstertausch. Und dennoch führt es zu einem Zugewinn an Energieeffizienz.
Das Rahmenmaterial von vielen Kastenfenstern ist Holz. Wichtig ist, dass Sie das Holz von Zeit zu Zeit abschleifen und wieder neu lackieren oder lasieren. Das ist zwar aufwändig, steigert aber die Lebensdauer Ihrer Kastenfenster. Und sie sparen sich den teuren Austausch der Fenster. Ein neuer Rahmen aus Aluminium erspart Ihnen in Zukunft das Streichen.
Wenn bei einem Kastenfenster nur die Verglasung ausgetauscht wird, ist das deutlich günstiger, als das komplette Fenster zu sanieren. Wird bei einem Kastenfenster das Glas getauscht, kommen folgende Kosten zusammen:
Als grobe Orientierung können Sie mit Kosten von 150 bis 200 Euro pro Quadratmeter rechnen.
Während bei traditionellen Kastenfenstern nur Scheiben mit Einfachverglasung verbaut sind, setzt man bei modernen Kastenfenstern oft auf dreifachverglaste Scheiben. Das führt dazu, dass moderne Kastenfenster dann sogar über sechs Scheiben verfügen.
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Wer sich für die Modernisierung eines oder mehrere Kastenfenster entscheidet, entscheidet sich für die Werterhaltung des Gebäudes. Viele Gebäude mit Kastenfenstern würden ihren Charme ohne diese verlieren. Zudem tragen Kastenfenster aufgrund der Schalldämmung und der Wärmedämmung zur Werterhaltung der Immobilie bei.
Kastenfenster sind deutlich teurer als „normale Fenster“. Allerdings erfüllen Sie auch deutlich höhere Anforderungen in Bezug auf den Schallschutz. Gerade in Gebieten mit einer hohen Lärmbelastung lohnen dich die höheren Preise für Kastenfenster. Denn der Zugewinn an Lebensqualität rechtfertigt die höheren Preise. Denn man weiß inzwischen, dass Lärm auf Dauer krank machen kann.
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