Das Nachrüsten einer Terrassenüberdachung mit Schiebetüren bietet zahlreiche Vorteile. Glasschiebetüren ermöglichen eine flexible Nutzung der Terrasse, schützen vor Wind und Wetter und verleihen Ihrem Außenbereich ein modernes, elegantes Aussehen. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Schritte erforderlich sind, um Ihre bestehende Terrassenüberdachung mit Schiebetüren nachzurüsten, welche Materialien und Designs zur Auswahl stehen und welche Vorteile diese Lösung für Ihr Zuhause bietet.
Schiebetüren aus Glas haben im Vergleich zu ihren Vettern aus Holz oder Metall den großen Vorteil, dass sie lichtdurchlässig sind und somit den Raum dahinter nicht abdunkeln. Auch wenn dies der Hauptvorteil ist, so ist dies selbstverständlich noch nicht alles, denn weiterhin kommen auch noch die folgenden Sachverhalte hinzu:
Das Design von Glas kann variieren und dabei muss die Scheibe nicht einmal glatt bleiben, sondern kann je nach Vorlieben auch strukturiert sein. In bestimmten Situationen wird beispielsweise Chinchillaglas gerne als Alternative zum getönten Glas genommen, da es besser zum Raumkonzept passt. Bei Modellen mit glatter Oberfläche ergibt sich zudem noch der Vorteil, dass sie einfach zu reinigen sind.
Somit muss es nicht unbedingt beim Milchglaseffekt bleiben. Auch das Glas selbst ist nicht mehr so zerbrechlich, wie es in früheren Zeiten mal war. So können Stöße, Glasbrüche oder sogar Temperaturschwankungen von bis zu 80 Grad Celsius mühelos abgefangen werden (im letzteren Fall kann einfaches Blech nicht mithalten, denn es würde sich verziehen). Eine solche Schiebetür kann über viele Jahrzehnte eingesetzt werden.
Zu guter Letzt wäre da noch die Barrierefreiheit zu nennen, da die Tür im Vergleich zur Pendelvariante zur Seite geschoben wird, was vor allem für Rollstuhlfahrer eine enorme Erleichterung darstellt. Da auch die Dämmung eine wichtige Rolle spielt, sind die Türen mit diversen Dichtungen ausgerüstet und dank des VSG-Glases dringt grundsätzlich nur wenig Wärme nach außen.
Steht erst einmal die Terrassenüberdachung aus Glas, so reicht dies im Sommer aus – doch was ist mit der kalten Jahreszeit? Meistens wird die Terrasse in dieser Zeit wenig bis gar nicht genutzt, was allerdings verschenktes Potenzial darstellt.
Wird die Überdachung stattdessen mit Glaselementen und mehreren Schiebetüren ausgerüstet, so bietet dies gleich mehrere Vorteile. Zuerst einmal sind Personen darunter vor Wind, Regen oder auch Hitze geschützt. Letzteres wird durch die Isolierverglasung gewährleistet.
Allerdings kann es passieren, dass sich im Hochsommer Hitze staut, denn auch wenn die Verglasung Licht reflektiert, heizt sich das Glas grundsätzlich auf. Um in solchen Fällen eine bessere Belüftung zu gewährleisten, eignen sich Schiebetüren perfekt, da sie schnell und einfach zur Seite geschoben werden können.
Der Hauptvorteil liegt aber im flachen Aufbau, denn da die Türen im Vergleich zu Modellen mit Flügeln keinen Öffnungswinkel besitzen, kann der Raum (bis auf einen kleinen Anteil in Größe der Breite des Schiebetürenrahmens) besser ausgenutzt werden. Je nach Beschaffenheit des Schienensystems kann die Schiebetür sogar an der Wand versteckt werden.
Für die Nachrüstung muss selbstverständlich zuerst einmal die Überdachung bestehen. Bei der statischen Beschaffenheit gibt es indes wenig zu beachten, sofern die Träger ordentlich mit dem Boden verbunden sind – die nachträglichen Glaselemente haben keine tragende Funktion.
Allerdings muss das Ständerwerk massiv genug sein, damit Schienen aufgenommen werden können (diese tragen das Gewicht der Schiebetüren aus Glas). Ist all das gegeben, so sind zuerst einmal die Schienen anzubringen, wobei diese selbstverständlich in Waage ausgerichtet sein müssen.
Sollte eine Schiebetür als Übergang zum Haus dienen, so kann deren Halter direkt an der Mauer angebracht werden. Bei Mauerwerk mit Außendämmung ist zusätzlich darauf zu achten, dass tiefere Schrauben und Dübel genommen werden, die tiefer eindringen. Die Laufrollen, Dichtungen und die Garnitur werden indessen an der Tür (beziehungsweise den Türen) montiert.
Schließlich werden die Türen eingehängt und deren Lauf überprüft. Sofern alles passt, können die Abschlüsse montiert werden.
Tipp: Es empfiehlt sich, die Montage mit mindestens zwei Personen anzugehen, da die Türen ein erhebliches Gewicht besitzen.
Die Reinigung einer Glasschiebetür in- oder außerhalb der Wand ist schnell erledigt und läuft immer gleich ab. In diesem Zusammenhang kommt einem zugute, dass die Oberflächen glatt sind, wodurch Schmutz und Staub nicht lange anhaften – dementsprechend einfach ist die Reinigung.
Bei stark verschmutzten Scheiben empfiehlt es sich diese mit klarem Wasser abzuwaschen und erst im Anschluss mit einem sanften Reiniger nachzuwischen. Passende Reiniger sind dabei:
Dank des enthaltenen Alkohols werden auch hartnäckige Verschmutzungen wirkungsvoll entfernt, wobei die Technik entscheidend ist. So ist das Mittel der Wahl flächig auf der eigentlichen Glasscheibe aufzubringen und im Anschluss mit einem weichen Tuch in kreisrunden Bewegungen zu entfernen. Ist dieser erste Schritt erledigt, wird das Glas mit einem weiteren fusselfreien Tuch poliert.
Alternativ zum Tuch kann auch ein Abzieher genommen werden, wobei in einem solchen Fall der Reiniger in waagerechten Bewegungen (beginnend von oben) abgezogen wird. Auch in solchen Fällen wird danach poliert.
Tipp: Nach der Reinigung empfiehlt es sich, die Dichtungen auf poröse Stellen zu untersuchen.
Glasschiebetüren bieten einen exklusiven Eindruck, wobei das Schiebesystem umfangreich ausfallen kann. So gibt es Modelle mit zusätzlichen Bodenschienen, die vor allem im mehrstufigen System teuer ausfallen können. Je nach Bauart kosten die Modelle ohne Montage und Versand mindestens 250 Euro, wobei auch vierstellige Preise keine Seltenheit sind.
Auch die Kosten für die Montage können sich unterscheiden. Schiebetüren aus Glas, die in der Wand laufen, kosten mindestens 100 Euro. Wird darüber hinaus auch noch eine Zarge verbaut, steigen die Kosten auf 300 bis 400 Euro. Für Tür mit Montage kommen damit Preise ab rund 340 Euro pro Segment zustande.
Im Internet gibt es eine Vielzahl an Schiebetüren-Komplettsets, die bereits alles mitbringen und in der Regel auch noch eine Montageanleitung mitliefern. Um Kosten zu sparen, kann man die Montage selbst vornehmen. In solchen Fällen ist es wichtig, die Anleitung genau zu befolgen und hierbei sorgfältig zu arbeiten – auch wenn dies einiges an Zeit in Anspruch nimmt.
Geübte Heimwerker können zudem ein Schiebetürensystem komplett zu bauen. Neben passend gelagerten Laufrollen (belastbar sind Varianten aus Metall in Kugellagerung), muss auch eine Verbundglasscheibe nach Maß geordert werden. Weiter auf der Einkaufsliste stehen Dichtungen, Anschläge und Schienen.
Der Rahmen kann dagegen aus Holz oder Kunststoff bestehen, wobei man mit dem örtlichen Sägewerk oder Fensterbauunternehmen in Kontakt treten sollte. Ob sich die Eigenkonstruktion im Vergleich zum Set lohnt, steht dabei auf einem anderen Blatt.
Naht der Sommer wird die Terrasse wieder attraktiv und wird in solchen Zeiten in der Regel häufig genutzt. Allerdings ist man stets Wind und Wetter ausgesetzt – ein Umstand, der nicht sein muss. In solchen Fällen ist es sinnvoll, die Terrassenüberdachung mit einer Schiebetür nachzurüsten.
Diese sorgen nicht nur für eine deutlich höhere Luftzufuhr, sondern auch für Barrierefreiheit. Weiterhin kann der Raum besser ausgenutzt werden, da es keinen Öffnungswinkel gibt. Echtglas ist dem Kunstglas vorzuziehen, da es im Vergleich nicht vergilbt und über langen Zeitraum genutzt werden kann.
Die Preise inklusive Montage liegen bei mindestens 250 Euro pro Segment (allerdings werden meist mehr als nur eine Schiebetür installiert). Wer Kosten sparen möchte, kann die Montage selbst durchführen – allerdings immer nur dann, wenn die notwendige Fachkenntnis vorliegt, denn ansonsten wird mehr kaputt gemacht, als es wert ist.
Eine Nachrüstung bietet mehr Flexibilität bei der Nutzung der Terrasse, Schutz vor Witterungseinflüssen und eine ästhetisch ansprechende Gestaltung.
Aluminium, Glas und Kunststoff sind beliebte Materialien, die Robustheit, Langlebigkeit und ein modernes Design bieten.
Der Prozess umfasst die Planung, Auswahl der passenden Schiebetüren, gegebenenfalls Anpassungen an der bestehenden Struktur und die fachgerechte Montage.
Je nach handwerklichem Geschick und Komplexität des Projekts kann die Nachrüstung selbst durchgeführt werden. Für optimale Ergebnisse und Sicherheit wird jedoch oft ein Fachmann empfohlen.
Die Kosten variieren je nach Material, Größe der Schiebetüren und individuellen Anpassungen. Eine genaue Kostenkalkulation ist durch eine Beratung und Planung im Vorfeld möglich.
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