Brandschutztüren aus Glas lassen deutlich mehr Licht in den Innenraum und zeichnen sich darüber hinaus durch ihr modernes Design aus. Bei einem Brand gibt es umfangreiche Sicherheitseinrichtungen, wodurch andere Räumlichkeiten möglichst lange abgedichtet bleiben. Die Türen aus Glas unterliegen wie alle Schutztüren der DIN Norm 4102-2 beziehungsweise DIN EN 13501-2.
Die ersten Ansätze zum Thema Brandschutz gab es bereits im antiken Römischen Reich. Damals wurden Gebäude aus feuerfestem Gestein gebaut. Es gab jedoch noch keine Normen für Brandschutz oder spezielle Türen.
Im Mittelalter wurde häufig Holz verwendet, da es kostengünstig, leicht zu bearbeiten und überall verfügbar war. Allerdings ist Holz leicht brennbar, was im Mittelalter und der frühen Renaissance zu einer Vielzahl von Bränden führte.
Die industrielle Revolution brachte große Städte hervor und mit ihr wuchs das Bewusstsein für die Notwendigkeit eines Brandschutz. Die ersten Brandschutztüren bestanden aus widerstandsfähigem Holz (wie Eiche oder Tanne), das mit gusseisernen Metallbeschlägen verstärkt wurde. Erst im frühen 19. Jahrhundert wurde Stahl als dominierender Werkstoff für Brandschutztüren verwendet, ergänzt durch Beschläge und andere Verstärkungen.
Mit dem technischen Fortschritt wurden Brandschutztüren automatisiert. Glas wurde als brandsicheres Material erkannt, sofern es robust und hochwertig gefertigt ist. Durch technische Revolutionen, wie Automatisierungen, können moderne Brandschutztüren heute automatisch versiegeln, sobald ein bestimmter Schwellenwert erreicht wird – auch bei Stromausfall.
Zu Beginn der industriellen Revolution bestanden Brandschutztüren noch aus Holz, oft aus schweren Eichenholzbalken, die mit Eisenbeschlägen verstärkt wurden. Diese Beschläge hielten die Tür möglichst lange in Form, um ihre Funktion als Brandschutztür zu gewährleisten.
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erkannte man die Bedeutung von Rauch. Es wurde mit Dichtmitteln experimentiert, die die Türen vollständig versiegelten und so das Eindringen von Rauch verhinderten.
Moderne Automatisierungstechniken, wie Smart-Home-Steuerungen, erweiterten dieses Konzept. Heutige Türen halten nicht nur Feuer und Hitze stand, sondern versiegeln sich vollständig, indem Dichtungen heruntergelassen oder aufgequollen werden.
Ganzglastüren sind eine wertvolle Neuerung. Sie lassen viel natürliches Licht in den Innenraum und erhöhen gleichzeitig das Schutzniveau. Diese Türen können nach Belieben gestaltet werden, etwa durch Satinierungen (Milchglaseffekt) oder Tönungen, und stellen so eine stilvolle Ergänzung dar.
Trotz des ansprechenden Designs müssen Feuerschutztüren die DIN-Norm 4102-2 erfüllen, bevor sie als Brandschutztüren zugelassen werden.
Zusammengefasst bedeutet dies:
Gewöhnliches Klarglas eignet sich nicht für Brandschutztüren, da es durch Hitze weich wird und schmilzt. Stattdessen wird Verbundscheiben-Sicherheitsglas (VSG) verwendet, das aus mehreren Glasscheiben besteht (Sandwichbauweise), die durch eine klebende Kunststofffolie verbunden sind. Dies macht die Scheibe robuster und widerstandsfähiger gegen Feuer, Umwelteinflüsse und sogar Gewalteinwirkungen.
Der Rahmen besteht ebenfalls aus Aluminium oder Edelstahl, die hohen Hitzeeinwirkungen standhalten, ohne sich zu verziehen. Ergänzt wird das Ganze durch Sicherheitseinrichtungen wie einfahrbare Dichtungen.
Sicherheitsglas und Aluminium sind ideal für Brandschutztüren, finden aber auch in Terrassentüren, automatischen Schiebetüren in Kaufhäusern oder Eingangstüren Verwendung. In letzterem Fall wird zusätzlich eine umfangreiche Schließeinrichtung eingebaut.
Für die feuerhemmenden Eigenschaften gibt es zwei Hauptnormen. Die nationale DIN-Norm 4102-2 definiert Feuerwiderstandsklassen von F30 bis F180, wobei die Zahl die Minuten angibt, die die Tür der direkten Hitze standhält. F30 bedeutet feuerhemmend, F180 höchst feuerbeständig. Die europäische Norm DIN EN 13501-2 orientiert sich daran und klassifiziert ähnlich, etwa EI 30.
Aufgrund des hohen Technologisierungsgrads werden die einzelnen Aspekte von Brandschutztüren getrennt betrachtet. Bei der Prüfung werden Tragfähigkeit, Raumabschluss und Wärmedämmung untersucht. Weitere Aspekte wie Strahlungsbegrenzung oder mechanische Einwirkungen können zusätzliche Klassifikationen ergeben.
Sowohl die DIN-Norm als auch die europäische Norm setzen Maßstäbe im Brandschutz. Die Prüfverfahren wurden verfeinert, sodass neben der Tür als Gesamtheit auch die einzelnen Aspekte miteinander verglichen werden können, was für mehr Sicherheit sorgt.
Die Widerstandsfähigkeit gegenüber Feuer ist ein zentraler Aspekt bei der Prüfung. Das T steht für „Time“ (Zeit), das F für „Feuerwiderstand“ und EI für „Raumabschluss (Etanchéité) und Wärmedämmung (Isolation)“. Die Zahl gibt an, wie lange die Tür der Hitze standhält. Eine T30-Tür widersteht 30 Minuten direkter Hitze, bevor sie nachgibt. Weitere Prädikate wie „W“ für reduzierte Strahlung oder „M“ für mechanische Beschädigungsresistenz können hinzukommen.
Als Beispiel: Eine Tür mit dem Kürzel T30 kann einer direkten Hitzeeinstrahlung 30 Minuten lange widerstehen, bevor sie nachgibt. Da die Tür in mehreren Teilschritten geprüft wird, kann eine Tür noch weitere Prädikate erhalten. Wird die Strahlung überdurchschnittlich reduziert, erhält es das Kürzel “W”. Hält die Tür auch noch mechanischen Beschädigungen stand, so erhält die Tür zusätzlich das Kürzel “M”.
Tipp: Die DIN-Norm 4102-2 wurde erstmals im Jahr 1977 eingeführt und erstreckt sich über mehrere Bereiche der Baubranche. Der Norm (und der indirekte Nachfolger EN 1634-1) kommt eine enorme Bedeutung zu, denn es wird dadurch versucht, den Brandschutz fortlaufend zu verbessern.
Vor der Installation steht die Planung. Dabei werden die Anforderungen an die Tür definiert und passende Modelle ermittelt. In der Regel sollte eine Feuerschutztür der Klasse F60 oder EI60 gewählt werden.
Die Installation sollte von einem Fachbetrieb durchgeführt werden, der auch die Prüfung und Dokumentation übernimmt. Nur nach bestandener Prüfung darf die Tür in Betrieb genommen werden. Eine regelmäßige Überprüfung durch eine Fachkraft ist ebenfalls notwendig. Dies gilt aber nur für öffentliche Bauten.
Tipp: Die Tür muss regelmäßig von einer Fachkraft geprüft werden.
Neben dem Feuerschutz sind auch andere Sicherheitsfunktionen wichtig. Rauchschutz ist entscheidend, da Rauch die Hauptursache für Vergiftungen bei Bränden ist. Brandschutztüren sollten auch einbruchhemmend sein, besonders wenn sie als Nebeneingänge oder Kellertüren genutzt werden.
Vor allem bei großen Gebäuden ist es wichtig, dass die Tür zusätzlich mit automatischen Rauchschutzsystemen ausgestattet ist. Dies reduziert die Belastungen auf die Tür und verbessert die Fluchtmöglichkeiten. Eine Feuerschutztür, die mit weitreichenden Rauchschutzsystemen ausgestattet sind, werden Rauchschutztür genannt.
Weiterhin können beispielsweise Rauchschürzen oder Wärmeabzugsanlagen (RWA) verbaut werden. Bei den Schürzen handelt es sich um starre oder flexible Barrieren, die in der Decke installiert werden. Diese lenken den Rauch kontrolliert zu den Rauchabzugsanlagen. Die Abzugsöffnungen wiederum öffnen im Brandfall automatisch, können dann aber rein mechanisch betrieben werden.
Zum Abschluss seien noch Rauchmelder genannt. Diese registrieren diesen frühzeitig und alarmieren die Bewohner, sodass eine Evakuierung möglich sein sollte.
Brandschutztüren werden häufig im Außenbereich eingesetzt. Nebeneingänge oder Kellereingänge sind oft Brandschutztüren, daher ist Einbruchhemmung wichtig. Widerstandsklassen ab Typ RC2 sollten beachtet werden, da nur diese einen ausreichenden Schutz bieten – alle Widerstandsklassen sind in der DIN EN 1627 geregelt.
Anbei eine kurze Übersicht über die Widerstandsklassen:
Brandschutztüren aus Glas bieten neben den klassischen Funktionen auch Schutz vor Rauch und Einbruch. Sie sind ästhetisch ansprechender als herkömmliche Stahltüren und fügen sich gut ins Design ein. Dabei wird ausschließlich Verbundscheiben-Sicherheitsglas verwendet, das aus mehreren Glasscheiben besteht, die durch eine klebende Folie zusammengehalten werden.
Die Dauer, die eine Tür dem Feuer widerstehen kann, ist in der DIN-Norm 4102-2 geregelt. Eine F60-Tür widersteht 60 Minuten direkter Hitze. Die europäische Norm EN 1634-2 harmonisiert nationale und europäische Regelungen.
Der Einbau sollte von Fachunternehmen durchgeführt werden, die auch die erforderliche Dokumentation übernehmen. Erst danach darf die Feuerschutztür in Betrieb genommen werden. Eine Brandschutztür mit Montage kostet im Schnitt 500 Euro.
Brandschutztüren aus Glas lassen natürliches Licht in den Innenraum und dichten bei einer starken Rauchentwicklung ab, sodass Räume hinter der Tür möglichst lange betretbar sind.
Eine Brandschutztür aus Glas besteht aus VSG-Glas, das hohen Temperaturen lange standhält. Sobald die Temperatur einen bestimmten Wert überschreitet, quellen Dichtmittel auf und auch eine Bodendichtung wird heruntergelassen, um der Rauchentwicklung entgegenzuwirken.
Brandschutztüren aus Glas kommen vornehmlich in öffentlichen Gebäuden, Einkaufszentren und Bürogebäuden zum Einsatz. Bei modernen Wohnhäusern erfreuen sich die Türen allerdings ebenfalls einer hohen Beliebtheit.
Wie alle Brandschutztüren, müssen auch die Modelle aus Glas Sicherheitsstandards erfüllen. Die Feuerwiderstandsklasse sind in der DIN 4102-2 festgelegt.
Dank der Verwendung von Glas sind Brandschutztüren einfach zu pflegen. Geeignete Pflegeprodukte sind beispielsweise Glasreiniger und Spiritus.
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