Als einbruchssicher gilt eine Tür, wenn das Aufhebeln oder simple Eintreten nicht mehr möglich ist. In Deutschland ist das bei fast allen Wohnungstüren gegeben. Sogar unsere Wohnungstüren, die aus Holz bestehen, sind nur mit Fachwissen aufzuhebeln oder einzutreten.
In Filmen sehen Sie etwa, wie ein großer Mann mit einem einzigen Tritt mittig in die Tür trifft und diese aufspringt – in der Realität würde womöglich ein Schaden entstehen, doch die Tür würde nur mit viel Pech nachgeben. Die größten Schwachstellen einer Tür liegen nämlich nicht mittig im Türblatt …
Einbruchssichere Haustüren sind grundsätzlich aus so wenigen Einzelteilen wie möglich gefertigt. Überall dort, wo zwei Teile verbunden werden müssen, entstehe Schwachstellen. Hauptsächlich muss sowohl das Türblatt, die Zarge (z.B. eine Stahlumfassungszarge), die Metallbeschläge und insbesondere das Schloss extrem standhaft sein.
Die RC (Resistance Class) Einteilung sieht vor, dass normale Wohnhäuser in die Klassen RC 2 bis RC 3 eingeteilt werden.
Je höher die Klasse (RC 1 bis 6), desto stärker und widerstandsfähiger ist die Tür. Türen der Klasse RC 6 sind nur noch mit Elektrowerkzeug, Fachexpertise und einem Zeitfenster von 20 Minuten gewaltsam zu durchbrechen.
RC 2 und 3 benötigen schwere Werkzeuge wie Brechstangen und Zangen, um zerstört zu werden. In der Regel dauert es mindestens 5 Minuten, bis ein Profi diese Tür öffnet – Gelegenheitsdiebe und Anfänger benötige weitaus mehr Zeit. Studien ergaben, dass mehr als ein Drittel aller Einbruchsversuche abgebrochen werden, wenn die Tür nach 3 Minuten weiterhin standhält.
Warum und ob Sie eine einbruchssichere Wohnungstür benötigen, liegt letztlich in Ihrem Ermessen. Am häufigsten werden diese naturgemäß als Schutz vor Diebstahl und Einbrüchen gekauft, viele Personen möchten jedoch einfach ein besseres Gefühl in den eigenen vier Wänden haben. Insbesondere, wenn bereits einmal eingebrochen wurde, wünschen sich viele Menschen eine Erweiterung der Sicherheitsvorkehrungen.
Im Normalfall reicht eine RC 2 Tür aus. Sollte Ihnen diese nicht genug Sicherheit bieten, sind bei einigen Herstellern auch Türen mit Klasse RC 3 oder 4 verfügbar. Die höheren Klassen gibt es in der Regel nur auf Anfrage.
Je nach Wahl der Tür sind verschiedene Sicherheitssysteme installiert. Die wichtigsten Systeme sind die Aufbohrsicherung, ein Schwenkriegel, mehrfach Verriegelungen, Sicherheitsglas (falls die Tür denn eine Glasfront beinhaltet), Schließleisten und Tresorbolzen im Rahmen und dem Türband.
Eine Fallsperre besitzt heutzutage jede Tür. Diese sorgt dafür, dass die Tür absperrbar ist. Sie können diese sehen, wenn Sie die Tür öffnen und auf die Seite der Schließanlage blicken.
Nur diese Fallsperre reicht leider nicht aus, um als „sicher“ zu gelten. Bereits Kreditkarten oder gebogene Nägel können diese aus dem Weg räumen.
Die Preise schwanken zwischen 1.000 bis über 3.000 €. Je sicherer und massiver die Tür ist, desto teurer ist sie. Einen Großteil des Preises machen die Schließanlage, zusätzliche Bolzen und das Sicherheitsglas (i.d.R. Verbundglas) aus.
RC 2 Türen kosten durchschnittlich 1.000 €. RC 3 Wohnungstüren hingegen rund 2.500 €.
Ja! Das KfW-Programm sieht folgende Zuschüsse vor:
Insbesondere für energetisch effiziente Außentüren werden gerne Kredite vergeben. Die meisten Förderungen beziehen sich übrigens auf das Nachrüsten einer bereits vorhandenen Tür. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Einbruchssichere Wohnungstüren sind nicht billig. In der Regel reicht eine RC 2 bis 3 Tür jedoch aus. Anstatt eine neue Tür zu kaufen, empfehlen wir daher Nachrüstungen an vorhandenen Türen.
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