Elektrochromes Glas, auch bekannt als smartes Glas oder schaltbares Glas, repräsentiert eine fortschrittliche Technologie, die es ermöglicht, die Licht- und Wärmedurchlässigkeit von Fenstern mit einem einfachen Schalter oder automatisiertem System zu regulieren. Diese Art von Glas kann von transparentem Klarglas zu getöntem Glas wechseln, um die Einstrahlung von Sonnenlicht und damit die Wärme im Inneren eines Gebäudes zu kontrollieren, was zu einer erheblichen Energieeinsparung führen kann.
Elektrochromes Glas verbessert nicht nur den Komfort und die Privatsphäre, sondern trägt auch zur Reduzierung des Bedarfs an Klimaanlagen und künstlicher Beleuchtung bei. Es findet Anwendung in Bürogebäuden, Wohnhäusern und anderen Einrichtungen, die von einer dynamischen Kontrolle der Lichtverhältnisse profitieren.
Elektrochromes Glas ist eine Variante von schaltbaren Gläsern, basiert im Vergleich zu den anderen Glassorten allerdings auf einer vorgegebenen Spannung. In einem Hohlraum zwischen zwei Gläsern liegen Elektroden und diese steuern jeweils Flüssigkristalle an. Ändert sich durch auftreffendes Sonnenlicht jetzt die Spannung, verdunkeln sich die Kristalle.
Wann genau das allerdings der Fall ist, ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. So gibt es Modelle, die bereits nach wenigen Sekunden abdunkeln und ihre Farbe von durchsichtig zu blau wechseln und dann gibt es wiederum Modelle, die hierfür mehrere Minuten benötigen.
Dieser Beschreibung nach handelt es sich entsprechend eine Glasart mit Sonnenschutz. Neben dem beeindruckenden Effekt haben diese Gläser auch einige handfeste Vorteile wie beispielsweise:
Somit gibt es eine Vielzahl an Vorteil, wobei die meisten davon mit dem Antreffen von Sonnenlicht zu tun haben. Vor allem in heißen Regionen dürfte es interessant sein, dass die Klimaanlage seltener benutzt werden muss, da durch die Tönung schlicht weniger Sonnenlicht in den Innenraum gelangen kann – das wiederum schont das Portemonnaie.
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Eine Sonnenschutzverglasung kann auch zum Klimaschutz beitragen – vor allem bei sehr großen Glasfassaden. Hintergrund ist, dass Klimaanlagen seltener eingeschaltet werden müssen, wodurch wiederum der Stromverbrauch und im Endeffekt auch die Energiekosten niedriger gehalten werden.
Diesen positiven Effekten stehen zwar hohe Anschaffungskosten gegenüber, allerdings relativieren sich diese mit der Zeit. Weiterhin wird auf Dauer die Umwelt geschont.
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Es gibt eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten für das smarte Glas. So können diese Glasarten unter anderem bei Fassaden oder auch in Wintergärten eingesetzt werden. Auf die einzelnen Möglichkeiten wollen wir nachfolgend näher erläutern.
Ein prominentes Beispiel, wo elektrochromes Glas eingesetzt wird, ist der Glatt-Tower in Zürich. An dessen Fassade wurden 25 Prozent smarte Gläser verbaut. Bei solch großen Gebäuden können die Energiekosten stark gesenkt werden und zugleich wird das Arbeiten oder Einkaufserlebnis gesteigert.
Ähnlich sieht es auch mit Lichtkuppeln aus, um Personen ein blendfreies Erlebnis bieten zu können. Weiterhin staut sich deutlich weniger Hitze im Raum, was wiederum bei langen Veranstaltungen von Vorteil ist und das Erlebnis deutlich steigert.
Im privaten Bereich kann elektrochromes Glas beispielsweise in Wintergärten genutzt werden. Durch das reaktive Glas heizt sich ein Wintergarten nicht stark auf und kann auch an heißen Tagen genutzt werden.
Wer zukunftssicher bauen möchte, sollte sich im Vorfeld überlegen, gleich auf elektronisches Glas zu setzen. Um Kosten einzusparen, ist es empfehlenswert, nur die der Sonne zugewandte Seite mit dieser Verglasung zu versehen.
Wie auch bei Glasfassaden findet dieses Glas auch bei Einkaufszentren und Passagen Anwendung. Dabei hat es gleich noch einen weiteren Vorteil, denn die Scheiben dunkeln sich nicht nur ab und lassen somit weniger Sonnenlicht in den Innenraum, auch bei Menschenmassen bleibt die Temperatur stets annehmbar.
Wer Sport treibt, produziert Hitze und somit sollte zumindest der Raum ausreichend klimatisiert sein. Thermochromes Glas ist genau für solche Bereiche geeignet, denn die Kühlung wird ausschließlich durch physikalische Effekte gewährleistet. Eine Klimaanlage kann somit auf geringerer Stufe laufen.
Doch nicht nur in stationären Bauten kommt das intelligente Glas zum Einsatz. In der Automobilindustrie ist es ebenfalls sehr beliebt, da ein Bereich von Windschutzscheiben abgedunkelt wird, wodurch Anzeigen stets gut ablesbar bleiben.
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Es gibt mittlerweile einige Varianten vom intelligenten Glas. Die prominentesten sind dabei:
Beim gasochromen Glas wird der Verdunklungseffekt durch Gas hervorgerufen, das im Zwischenraum zu finden ist. Dabei verfärbt sich das Gas je nach eintreffender Sonneneinstrahlung. Ähnlich sieht es beim thermochromen Glas aus, wobei der Effekt nur indirekt durch das Sonnenlicht hervorgerufen wird. Vielmehr verdunkelt sich die Scheibe durch die steigende Temperatur. Im Vergleich zum thermochromen Glas ist der Effekt nicht steuerbar.
Schließlich gibt es noch das LC-Glas. Auch dieses reagiert auf Spannung, allerdings verfärbt es sich nicht Blau, sondern es tritt ein Milchglaseffekt auf (Die Funktionsweise ist dieselbe wie beim intelligenten Glas). Aus diesem Grund wird es auch “OPAK Smart” bezeichnet.
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Smart Windows sind allerdings teuer und so muss man mit Kosten für eine einzelne Glasplatte um die 1.000 Euro pro Quadratmeter einkalkulieren. Das ist auch der Hauptgrund, warum dieses Glas flächig hauptsächlich im geschäftlichen Bereich eingesetzt wird. Im privaten Bereich hat sich dieser Trend bisher noch nicht durchgesetzt. Erwähnt werden sollte außerdem, dass Montagekosten in den 1.000 Euro nicht enthalten sind.
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Elektrochromes Glas bietet im Vergleich zum herkömmlichen Glas interessante Vorteile. Neben einem beeindruckenden Effekt, kann auch die Kühlleistung von Klimaanlagen reduziert werden, was wiederum die Umwelt und das Portemonnaie schont. In der Regel verfärben sich die Smart Windows bezeichnenden Gläser bläulich.
Eine Ausnahme bildet LC-Glas, wo ein Milchglaseffekt auftritt. Während sich das Glas im privaten Bereich bisher nur wenig durchgesetzt hat, ist es aus der Geschäftswelt nicht wegzudenken und so bauen Glasfassaden oder sogar Einkaufszentren auf diese Glasart. Ein Grund für das Zögern könnte der hohe Preis von rund 1.000 Euro pro Quadratmeter und Scheibe sein.
Elektrochromes Glas funktioniert über Spannung im Glaszwischenraum. Je nach Spannungsverhalten verdunkelt sich die Scheibe bis zu einem bestimmten Punkt.
Schaltbares Glas ist eine edle Variante zum klassischen Rollladen oder Jalousie. Neben dem Sonnenschutz kann allerdings auch ein Milchglaseffekt eintreten.
Schaltbares Glas kann einen Teil zum Klimaschutz beitragen. So muss durch dessen Einsatz eine Klimaanlage weniger oft eingeschaltet und genutzt werden.
Schaltbares Glas sollte vor allem bei Fenstern, die zur Sonnenseite ausgerichtet sind, genutzt werden. Weiterhin eignen sich auch Pavillons oder Fassaden.
Pro Quadratmeter sind mit Kosten um die 1.000 Euro zu rechnen.
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